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Mittwoch
13.05.2015

Medien / Publizistik

instant_Article-Klein_Report

Medienhäuser aus den USA, Grossbritannien und Deutschland veröffentlichen Artikel, Videos und andere Inhalte neu direkt auf Facebook. Die Funktion namens Instant Articles ist zunächst nur für die iPhone-App verfügbar.

Beim Start mit dabei sind «New York Times», «National Geographic», «BuzzFeed», NBC News, «The Atlantic», «The Guardian», BBC News, Spiegel Online und «Bild».

«Artikel, die auf Facebook geteilt wurden, brauchten zu lange, um zu laden, gerade auf Smartphones ist das ein Problem», erklärte Chris Cox, Chief Product Officer von Facebook in einem Werbevideo, in dem die Vorteile von Instant Articles mit vielen schönen Bildern und angenehmer Begleitmusik erklärt werden. Instant Articles sei ein neuer Weg für die Verlage, um schnelle interaktive Artikel zu kreieren, heisst es dort.

Die Medienpartner haben die Möglichkeit, die eingebettete Werbung selbst zu vermarkten, und dürfen in diesem Fall die Werbeerlöse behalten. Wird die Vermarktung der Onlineanzeigen durch Facebook erledigt, reicht der Konzern 70 Prozent der Erlöse an die Medienhäuser weiter.

«Bild» vermarktet seine Werbeanzeigen selbst, wie Axel Springer am Mittwoch bekannt gab. «Facebook sichert `Bild` Transparenz bezüglich Nutzerdaten zu», so der deutsche Verlag. Die Kooperation sehe vor, dass die Hoheit, Rechte und Verantwortung für die journalistischen Inhalte bei «Bild» blieben.

In der Medienszene wurde bereits Kritik an der neuen Facebook-Funktion laut. So sagte James Bennet, Chefredaktor des Magazins «The Atlantic», das selbst an Facebook Instant Articles beteiligt ist, dass Medien mit der Kooperation die Kontrolle über ihren Vertrieb verlieren würden. «Auf der anderen Seite versuchen wir mit unseren Storys so viele Menschen wie möglich zu erreichen», beschreibt er das Dilemma, in dem viele Verlage stecken.