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Freitag
18.10.2002

Ein Beruf in den Medien steht nach Angaben von Experten trotz der Branchenkrise bei jungen Leuten hoch im Kurs. «Media ist sexy», erklärte Frank Esser vom Institut für Publizistik der Universität Mainz am Freitag an den Münchner Medientagen. Die meisten Studienanfänger hätten allerdings keine konkreten Vorstellungen von ihrem Berufsziel. «Sie wollen nur unbedingt irgendetwas in den Medien machen.» Erstaunlich dabei sei: Viele Studenten reize die Arbeit für Prominenten-Magazine. «Das ist viel weniger anstössig als noch in den siebziger Jahren.» Bei der Zeitschrift «Bunte» gehen nach Worten von Chefredakteurin Patricia Riekel täglich unzählige Bewerbungen ein. «Wer zum Burda-Verlag geht, hat am meisten Lust, für die `Bunte` zu arbeiten, da er sich davon eine abwechslungsreiche Arbeit verspricht.» Die meisten Bewerber seien mit Studium und Volontariat inzwischen bestens ausgebildet. Allerdings mangele es vielen Berufsanfängern an der Moral: «Die Moral ist wahnsinnig niedrig.» Dieses Thema müsse in der Ausbildung von Journalisten eine wichtigere Rolle spielen.