Content:

Mittwoch
19.10.2011

Die Kommission für Zulassung und Aufsicht der Medienanstalten (ZAK) beanstandet eine Folge der RTL-Serie «Mietprellern auf der Spur». Das Team rund um Vera Int-Veen hatte sich ohne Einverständnis des Bewohners Zugang zu einer Wohnung verschafft.

Das Vorgehen von Vera Int-Veen und ihrem Team hatte die «Bild»-Zeitung aufgedeckt. Die nachträgliche Bearbeitung sieht die ZAK als Verstoss gegen journalistische Grundsätze. Der Privatsender RTL hat den Verstoss eingestanden.

Auf der Website der «Bild» wurde Ende Juli ein Video mit Rohmaterial des «Mietprellern auf der Spur»-Drehs veröffentlicht. Darin war zu sehen, wie die Moderatorin einen Behinderten manipuliert und blossstellt. Die Sendung aber war so geschnitten, dass es wirkte, als habe der Mann, in dessen Wohnung das Kamerateam wollte, seine Zustimmung gegeben.

Das Rohmaterial zeigte jedoch, dass Int-Veen den Mann nicht danach gefragt hatte, ob man in die Wohnung dürfe. Im Clip war zudem zu sehen, dass der Mann versucht hatte, das Kamerateam von RTL nicht in seine Wohnung zu lassen. Darüber setzte sich die Moderatorin mit ihrem Team rücksichtslos hinweg.

In der Beanstandung der ZAK heisst es: «Für die Zuschauer entstand der Eindruck, der Bewohner habe das Fernsehteam hereingelassen. Tatsächlich hatte der noch minderjährige Mann seine Zustimmung nicht erteilt.» Die verfälschende, nachträgliche Bearbeitung des Filmmaterials sei «ein Verstoss gegen journalistische Grundsätze». Die Niedersächsische Medienanstalt (NLM) hatte ebenfalls angekündigt, ein Verfahren gegen die Sendung einzuleiten.

Vera Int-Veen hatte sich bereits im Juli gegenüber der «Bild am Sonntag» zu den Vorwürfen geäussert. Sie gab zu, dass viel weggeschnitten werde, erklärte aber, dass bei ihr nicht geschummelt werde.