Content:

Mittwoch
24.04.2024

Medien / Publizistik

Jascha Schneider-Marfels präsidiert die Reformgruppe, die die Tierschutzorganisation von Grund auf erneuern soll... (Bild: zVg)

Jascha Schneider-Marfels präsidiert die Reformgruppe, die die Tierschutzorganisation von Grund auf erneuern soll... (Bild: zVg)

Die Querelen beim Schweizer Tierschutz (STS) nehmen eine neue Wendung: Nun soll Medienanwalt Jascha Schneider-Marfels für die zerstrittene Organisation die Kohlen aus dem Feuer holen.

Schneider-Marfels ist vom Zentralvorstand zum Präsidenten einer Reformgruppe ernannt worden. Dies, nachdem interne Machtkämpfe im Januar in der Absetzung der Präsidentin Nicole Ruch gegipfelt hatten.

«Der STS soll von Grund auf erneuert werden», sagte Jascha Schneider-Marfels am Dienstag gegenüber dem Klein Report.

«Die Sektionen sollen in diesem Prozess eng eingebunden werden. Ihre Meinung zu zentralen Themen wird die Basis für die Erneuerung darstellen. Wir sprechen von der Mitsprache der Sektionen, welche Aufgaben der STS künftig erfüllen soll, seine Werte, der Umgang mit Transparenz bis zur Frage des künftigen Präsidiums.»

Man suche nun Mitglieder für die Reformgruppe aus den Sektionen. «Heute sind bereits erste Bewerbungen eingegangen, was mich sehr gefreut hat», so Schneider-Marfels weiter zum Klein Report. Der Anwalt war Präsident der Stiftung TBB Schweiz und ist aktuell Delegierter des Tierschutzes beider Basel.

Die erste Sitzung ist für Mai vorgesehen. «Ich plane noch vor den Sommerferien eine Meinungsumfrage bei den Sektionen zu sämtlichen wichtigen Themen. Anschliessend werten wir diese Umfrage aus und präsentieren den Sektionen die Ergebnisse inklusive Vorschläge für Massnahmen. Diese Ergebnisse stellen dann die Basis für weitere Schritte dar, zum Beispiel eine Reform der Statuten, Einsetzung einer Findungskommission für das Präsidium, Aufarbeitung der Vergangenheit et cetera.»

Die am 27. Januar abgesetzte Präsidentin des Schweizer Tierschutzes, Nicole Ruch, war zwei Jahre in dieser Funktion tätig.

Die Organisation ist von der Zertifizierungsstelle für Non-Profit-Organisationen (Zewo) auf die schwarze Liste gesetzt worden. Ein Kritikpunkt war mangelnde Transparenz, wobei es unter anderem um die Spesen von Ruch und ein fehlendes Kontrollsystem ging.

Auf diese Fundamentalkritik angesprochen, sagte Jascha Schneider-Marfels gegenüber dem Klein Report: «Die Reformgruppe ist eine Denkfabrik der Sektionen, die sich mit der künftigen Ausrichtung des STS beschäftigt. Die Sektionen werden im Rahmen dieser Reform ihre Haltung und ihre Erwartungen zu diesem Thema zum Ausdruck bringen.»

Apropos Spesen: Sämtliche Mitglieder der Reformgruppe erhalten gemäss Schneider-Marfels eine Entschädigung und Spesenersatz. Dies, «um eine professionelle Arbeitsweise zu ermöglichen».