Einseitige Berichterstattung vor den Präsidentschaftswahlen in Sri Lanka: Zahlreiche Zeitungen und Fernsehsender des Landes gehören staatlichen Institutionen. Sie berichten wohlwollend und oft über den amtierenden Staatspräsidenten Mahinda Rajapaksa. Seinen Herausforderer Maithripala Sirisena erwähnen sie kaum, und wenn, dann auf diskreditierende und beleidigende Weise.
Sri Lanka sei von den Werten der Meinungs- und Pressefreiheit weit entfernt, schreibt Reporter ohne Grenzen am Mittwoch. «Selbstzensur, Kontrolle und Gewalt gehören zum Alltag vieler kritischer Journalisten.» Ein Anti-Terror-Gesetz aus dem Jahr 1979 verbietet unter anderem verächtliche Äusserungen über die Regierung. Ein weiter Begriff, mit dem Kritiker mit bis zu 14 Jahren Haft bestraft werden können.
Auch ausländische Medienschafffende werden gemäss der Journalistenorganisation in ihrer Arbeit behindert. Mehreren Korrespondenten, die über die anstehende Wahl berichten wollten, sei das Einreisevisum verweigert worden.