Die srilankische Präsidentin Chandrika Kumaratunga hat ihre Kontrolle über die Landesmedien verstärkt. Im Machtkampf mit Regierungschef Ranil Wickramasinghe ersetzte sie die Verantwortlichen an der Spitze des öffentlichen Radios und mehrerer Zeitungen gegen ihr gegenüber loyale Leute, wie es am Donnerstag aus offizieller Quelle hiess. Die verstärkte Einflussnahme machte sich sogleich bei der Zeitung «Daily News» bemerkbar: Das zuvor von Wickramasinghe kontrollierte Blatt wartete am Donnerstag mit einer Entscheidung des Obersten Gerichts auf, die zugunsten der Präsidentin gefällt worden war. Wegen der Staatskrise in Sri Lanka haben die USA den Abschluss eines Freihandelsabkommens verschoben. Das teilte ein Sprecher von Regierungschefs Wickramasinghe am Donnerstag in der Hauptstadt Colombo mit. Die USA wollten abwarten, bis das Parlament in Colombo seine Vollmachten zurück erhalte. Präsidentin Kumaratunga hatte die Volksvertretung am Dienstag aufgelöst sowie den Verteidigungs-, den Innen- und den Informationsminister entlassen, während ihr Erzrivale Wickramasinghe in Washington weilte. Am Mittwoch rief Kumaratunga den Ausnahmezustand aus. Wickramasinghe ist noch bis Freitag zu offiziellen Gesprächen in den USA.
Donnerstag
06.11.2003