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Mittwoch
07.06.2023

Medien / Publizistik

Im Vergleich zum Vorjahr verloren 2022 fast alle abgefragten Medien in der täglichen Nutzung. (Bild © Wunderman Thompson)

Im Vergleich zum Vorjahr verloren 2022 fast alle abgefragten Medien in der täglichen Nutzung. (Bild © Wunderman Thompson)

In den von Corona geprägten Jahren nahm die Mediennutzung auf den meisten Kanälen messbar zu. Nun hat sich das Blatt wieder gewendet. 

Zu diesem Schluss kommt zumindest der «Media Use Index», den Wunderman Thompson am Dienstag veröffentlicht hat.

Im Vergleich zum Vorjahr verloren 2022 fast alle abgefragten Medien in der täglichen Nutzung. Besonders betroffen waren hierbei klassische Kanäle wie Radio, Tageszeitungen und Publikumszeitschriften. Aber auch TV und Kurzvideos wurden seltener angeschaut.

Doch es gibt auch klare Nutzungs-Gewinner: Gaming, Podcasts und Musik-Streaming stiegen in der monatlichen Nutzung. Auch Social Media konnte noch leicht zulegen und ist in der täglichen Nutzung knapp auf Platz 2.

Laut Studie sollen in der Schweiz schon etwa die Hälfte der Bevölkerung mit Gaming in Kontakt gekommen sein. Wobei Gaming nicht länger nur aktiv betrieben wird, sondern sich immer mehr zu einem Zuschauer-Event wandelt, wie ein Unterhaltungsprogramm.

Ähnliches gilt für die sozialen Medien. 42% der auf Social Media aktiven Befragten nutzen die Plattformen für Unterhaltung. Erst an zweiter Stelle (40%) wird Social Media für den Kontakt mit Freunden und Familien genutzt.

«Social Media entwickelt sich also weg von einem Kanal für soziale Kontakte hin zu einem News- und Unterhaltungskanal», prophezeien die Autoren.

Auch die Influencer sind weiter auf dem Vormarsch. Insgesamt 42% der Schweizerinnen und Schweizer folgen regelmässig verschiedenen Influencern, bei den unter 26-Jährigen, sind es sogar drei von vier.

Influencer werden als inspirierender, unterhaltsamer und informativer wahrgenommen als das Angebot klassischer Medien und traditioneller Werbung. 

Fast alle der Befragten – genau genommen waren es 98% – im Alter zwischen 16 und 69 Jahren hat bereits Produkte oder Dienstleistungen online gekauft. Beim E-Commerce gibt es praktisch keine Altersunterschiede mehr.

Warum in die Stadt hetzen, wenns auch vom Sofa aus geht? «Bequemlichkeit» und die «Unabhängigkeit von Öffnungszeiten» wurden am häufigsten genannt. Der Preis kam erst auf Rang vier.