Die Berner Media Monitoring Switzerland AG (MMS) hat ihren Betrieb eingestellt. Die Firma bot ihren Kunden einen vollelektronischen Pressespiegel an, ähnlich wie es Argus macht. Das Unternehmen las mit einem Scanner die redaktionellen Inhalte der grössten 100 Schweizer Zeitungen in eine Datenbank ein und bot dies als kostenpflichtiger Clipping-Dienst an. Damit verletzte die MMS gemäss dem Urteil des Obergerichts des Kantons Bern vom Mai das Urheberrecht. Gegen die MMS klagten die «Neue Zürcher Zeitung», Ringier, Tamedia, die «Aargauer Zeitung», «Berner Zeitung», Edipresse und «Le Temps». Sie machten geltend, das Einscannen und die kommerzielle Verwertung ihrer Produkte verletze geltendes Recht. Das Nutzungsrecht für die umstrittenen Artikel liege klar bei den Verlagen, entschied das Obergericht. Die Medienunternehmen haben die MMS AG zudem auf die Herausgabe des illegal erwirtschafteten Gewinns verklagt. Für die MMS sei die Existenzgrundlage entzogen, 45 Personen mussten entlassen werden.
Montag
02.07.2001