Verglichen mit dem starken Vormonat März hat der Werbedruck im April wieder abgenommen. Der Werbemarkt schliesst mit 520,8 Millionen Bruttofranken.
Im April 2020 war aufgrund der Corona-Krise der massivste Einbruch des Jahres zu beobachten. Bereits im April 2021 konnte eine kleine Erholung des Werbemarktes beobachtet werden. Diese Erholung zeigt sich auch 2022, wie Media Focus schreibt. Der Werbemonat April kann eine Steigerung von 34,0 Prozent verbuchen.
Kumuliert liegt der Werbedruck für die ersten vier Monate des Jahres bei 2'160,8 Millionen Bruttofranken und somit 57,0 Prozent über dem Jahreswerbedruck von 2021.
Wie bereits in den Vormonaten können sich die Branchen Veranstaltungen (+176.3 Prozent) und Freizeit, Gastronomie, Tourismus (+117,3 Prozent) nach coronabedingt tiefen Werbemassnahmen erholen und den Werbedruck im April wieder deutlich erhöhen. Im Jahresverlauf (YTD) zeigt sich die Veranstaltungsbranche mit einem markanten Plus von 193,5 Prozent. Auch Freizeit, Gastronomie, Tourismus steht im YTD deutlich besser da (+167,2 Prozent). Jedoch schafft sie es knapp nicht aufs Podest, welches von Detailhandel, Bauen, Industrie, Einrichten und der Dienstleistungsbranche besetzt wird.
Absoluter Spitzenreiter bei der prozentualen Steigerung im Vergleich zum Vorjahresmonat ist jedoch die Tabakbranche, welche ihren Werbedruck um 448,7 Prozent steigert und damit auch im YTD deutlich gewinnt (+65,5 Prozent). Hier fügt der Klein Report an, dass die grossen Medienhäuser viel Werbefläche in ihren leeren Print-Titeln umsonst vergeben haben, was bei den Zahlen der Media Focus nicht aufscheint. Deren Brutto-Daten zeigen nur, was in den Medien-Titeln zu sehen war, aber nicht, wie es abgerechnet wurde.
Wie bereits im März reduzieren die Branchen Reinigen (-49,3 Prozent) und Fahrzeuge (-27,3 Prozent) auch im April. Sie sind damit die einzigen Branchen, welche im Jahresverlauf ihren Werbedruck reduzieren. Während Fahrzeuge mit einem Minus von 5,0 Prozent nur leicht hinter dem Wert aus dem Vorjahr liegt, reduziert die Branche Reinigen deutlich (-42,1 Prozent).
Trotz der eidgenössischen Abstimmung im Mai reduziert die Branche Initiativen & Kampagnen ihren Werbedruck im April leicht (-4,2 Prozent) und auch die Energiebranche liegt hinter dem Wert von 2021 (-8,2 Prozent) zurück.
Am 15. Mai standen auf Bundesebene eine Änderung des Filmgesetzes, die Übernahme der EU-Verordnung über die europäische Grenz- und Küstenwache (Frontex-Ausbau) und eine Änderung des Transplantationsgesetzes zur Abstimmung.
Die Brutto-Werbeausgaben zu den eidgenössischen Abstimmungen waren mit rund 1,7 Millionen Franken Werbedruck deutlich geringer als die Ausgaben (14,4 Mio.) für die Vorlagen im Februar. Die Werbekampagnen aus dem Ja-Lager generierten dabei deutlich mehr Werbedruck als das Nein-Lager. Die Ja-Kampagnen haben dementsprechend gefruchtet, denn alle drei Vorlagen wurden vom Stimmvolk angenommen. Die Brutto-Werbeausgaben für den Frontex-Ausbau stehen mit 715'000 Franken an erster Stelle, wovon nur knapp 18'000 Franken aus dem Nein-Lager stammten. Die Änderung des Filmgesetzes folgt an zweiter Stelle mit einem kumulierten Werbedruck von 653'000 Franken. Dabei überwiegte die werbliche Sichtbarkeit des Ja-Lagers ebenfalls deutlich (72 Prozent). Auf dem dritten Rang folgt die Änderung des Transplantationsgesetzes (304'000 Franken), bei der das Ja-Lager für 68 Prozent der Werbesichtbarkeit verantwortlich war.
Die Top 10 Werbetreibenden sind Coop, Migros, Procter & Gamble, Ferrero Schweiz, Die Mobiliar, Lidl Schweiz, Zalando, Froneri, Interdiscount, L’Oréal.