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Dienstag
25.02.2003

Der Schriftzug ist weiss auf rot und erinnert in voller Absicht an den Schnörkel der weltweit bekanntesten Marke: Mecca-Cola nennt sich der braune Softdrink und setzt gezielt auf Antiamerikanismus. Zudem wird das Produkt auch noch mit politischen Inhalten vermarktet, die sich gegen die globale Hegemonie der USA richten, berichtete das Branchenportal AdAge.com, nachdem die «SonntagsZeitung» schon vor einer Woche den Trend gewittert hatte. Der Slogan «Think before you drink» wirbt für die braune Brause und verspricht, einen Zehntel der Einnahmen an palästinensische Institutionen abzuliefern. Ein weiteres Zehntel soll an Menschenrechtsorganisationen gehen, die sich für Palästinenser einsetzen.

Hinter Mecca-Cola steht der aus Tunesien stammende Franzose Tawfik Mathlouthi. Bei Friedensdemonstrationen in London verteilte er 36 000 Flaschen des Getränks gemeinsam mit 10 000 T-Shirts mit Aufschriften wie «Stop the war» und «Not in my name». Eine riesige Mecca-Cola-Dose sorgte für die nötige Aufmerksamkeit und brachte dem Softdrink prompt eine Erwähnung in der «Sunday Times» ein, die den Markenklon als «politisch bevorzugtes» Pendant zu Coke und Pepsi bezeichnete.

Der Geschäftsmann Mathlouthi hat keine Probleme mit westlichen Produkten. Aber Coke sei ein «Symbol des Imperialismus». Mit dem Launch des Softdrinks nehme er sowohl das Symbol als auch die Politik dahinter ins Visier. Zudem erspare er sich derzeit Werbung für Mecca-Cola. Die besorge nämlich der US-Präsident mit «all seiner Aggression und seiner Kriegslogik» für ihn. Das die Werbung wirkt zeigen 800 000 verkaufte Flaschen Mecca-Cola in Grossbritannien, dieselbe Menge in Frankreich und eine Million im Nahen Osten. 16 Millionen Flaschen seien schon vorbestellt. Die politische Verpackung des Softdrinks zeigt somit Wirkung. Eine Bedrohung in Marktanteilen für das Original sei der Markenklon aber nicht, so ein Experte der Branchenpublikation Beverage Digest. Probeschluck gefällig? http://www.mecca-cola.com