Von wegen Medienkrise: Die MAZ Journalistenschule blickt finanziell auf ein Top-Jahr zurück und berichtet über einen Umsatzrekord von 6,8 Millionen Franken (+14 Prozent). Auch der Gewinn ist höher ausgefallen als im Vorjahr.
«Der Beruf wird seine Wichtigkeit behalten, vielleicht sogar noch steigern», prognostiziert Stiftungsratspräsident Res Strehle (66) im aktuellen Jahresbericht. Bereits vor 40 Jahren, als Strehle in den Journalismus eingestiegen ist, habe man dem Geschäftsfeld eine «ungewisse Zukunft» vorausgesagt. Den «Traumberuf Journalismus» gebe es trotzdem bis heute – wenn auch in anderer Form und anderem Rhythmus.
Die Zahlen von MAZ-Direktor Diego Yanez stützen diese These: «Wir bilden die meisten Journalistinnen und Journalisten in der deutschsprachigen Schweiz aus. Über 1000 Kursteilnehmer waren es alleine im letzten Jahr», kann sich Yanez freuen.
Und trotzdem: Diego Yanez zeichnet ein «desaströses Bild» der Medienbranche und sieht auch das MAZ «auf Gedeih und Verderb» mit den kriselnden Medienunternehmen verbunden: «Erneut sinkende Auflage-, Hörer- und Zuschauerzahlen, beschleunigte Rückgänge der Werbeeinnahmen, Personalreduktion», so das ernüchternde Fazit.
Die letztjährigen Geschäftszahlen zeigen allerdings, dass die Journalistenschule von der Krise bislang kaum betroffen ist: «Im finanziellen Bereich dürfen wir ebenfalls mit Stolz auf 2016 zurückblicken. Es war in jeder Hinsicht ein Rekordjahr», berichtet nämlich Sonja Döbeli Stirnemann, Leiterin Finanzen, Marketing und Mitglied der Geschäftsleitung.
Die Kursgelder haben im Vergleich zu 2015 von 4,75 auf 5,54 Millionen Franken zugenommen und waren damit Haupttreiber des deutlichen Umsatzwachstums. Dazu beigetragen haben auch einige neue Kurse, die das MAZ seit letztem Jahr anbietet.
Dass gleichzeitig der Personalaufwand von 4,35 auf 4,67 Millionen zugenommen hat, änderte nichts daran, dass auch der Jahresgewinn um 16 Prozent auf 47 120 Franken zugenommen hat.