Content:

Dienstag
13.06.2023

TV / Radio

ServusTV Deutschland wollte zu einem massgeblichen Kanal werden dank einer Kooperation mit dem Nachrichtensender WeltN24 aus dem Axel-Springer-Medienhaus…    (Screenshot ServusTV Deutschland)

ServusTV Deutschland wollte zu einem massgeblichen Kanal werden dank einer Kooperation mit dem Nachrichtensender WeltN24 aus dem Axel-Springer-Medienhaus… (Screenshot ServusTV Deutschland)

Noch im Januar 2023 stellte ServusTV Deutschland sein Vorabendprogramm in Kooperation mit dem Nachrichtensender WeltN24 aus dem Axel-Springer-Medienhaus neu auf.

Damit konnte der Privatsender aus dem Imperium von Red Bull sein Informationsangebot im deutschen Markt deutlich ausbauen.

Jetzt sind dem Vorhaben die Flügel gestutzt worden.

ServusTV stellt den linearen Sendebetrieb in Deutschland mit Ende des Jahres ein, wie ein entsprechender Bericht der «Salzburger Nachrichten» enthüllt.

Neu soll der Fokus ab 2024 in Deutschland auf der digitalen Verbreitung via «ServusTV On» liegen. Das Medienhaus aus dem vielschichtigen Portfolio des im Oktober 2022 verstorbenen Mäzens Dietrich Mateschitz wolle sich künftig verstärkt auf den Heimatmarkt konzentrieren. Dort soll weiterhin auch ein lineares Programm geboten werden.

Mit dem Tod von Gründer und Milliardär Mateschitz setzte ein grosses Rätselraten ein, wie es für den Privatsender aus dem Red Bull Media House weitergehen könnte. Bisher wurden aber keine gröberen Änderungen bekannt. ServusTV konnte seinen Marktanteil auch dank teurem Premiumsport weiterhin an der Spitze der österreichischen Privatsender halten.

ServusTV wurde 1995 als SalzburgTV ins Leben gerufen. 2009 folgte die Umbenennung in Servus TV. Anders als in Österreich konnte der Privatsender, der als Herzensprojekt des Gründers Mateschitz gilt, in Deutschland nie den gewünschten Erfolg erzielen.

Der Ableger sollte deshalb bereits 2016 schon einmal eingestellt werden. Damals konnte das Abschalten kurz vor dem Ende gestoppt werden.

Gut möglich, dass ein Ende von Servus TV in Deutschland nicht die einzige Hiobsbotschaft für die TV-Welt der Privaten bleibt. Wie die «Bild»-Zeitung aus dem Axel Springer Verlag am Sonntag spekuliert hat, könnten ProSieben und Sat.1 bald zwangsverheiratet werden.

Die Sendergruppe gab bereits bekannt, Sach- und Personalkosten senken zu wollen, um weiter ins Programm investieren zu können. «Nichts und niemand sei sicher, Sparzwang auf allen Ebenen», heisst es. Davon könnten auch «Publikumslieblinge wie Joko, Klaas und Elton» betroffen sein, malt die «Bild» ein düsteres Szenario von einer drohenden Entwicklung.