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Dienstag
03.10.2023

Marketing / PR

An der 60. Generalversammlung des IAA Swiss Chapters ist Matthias Kiess am 30. September zum neuen Präsidenten gewählt worden…  (Bild zVg)

An der 60. Generalversammlung des IAA Swiss Chapters ist Matthias Kiess am 30. September zum neuen Präsidenten gewählt worden… (Bild zVg)

Der Werbemanager Matthias Kiess ist neuer Präsident des IAA Swiss Chapter.

Im Gespräch mit dem Klein Report erklärt der CEO von TBWA Switzerland, was er am IAA Swiss Chapter besonders schätzt, wie er mit den Branchenverbänden zusammenarbeiten will und wie die digitale Transformation für einen Verband zu nutzen ist.

Sie sind seit 2018 im Vorstand der IAA-Schweiz aktiv. Was hat sich seitdem bis heute aus Ihrer Sicht verändert?
Matthias Kiess:
«Wir sind heute vielfältiger unterwegs, als wir das waren. Es kommen mehr experimentelle Sachen, wie unterschiedlichste Besichtigungen von Firmen, kombiniert mit CEO-Talks dazu. Zudem hat uns Covid natürlich einen saftigen Strich durch unsere üblichen Keynote-Anlässe gemacht, was aber zur positiven Veränderung geführt hat, dass wir nun mehr internationale und hybride Formen von Events anbieten und entsprechend auch die Digitalisierung bei uns erfolgreich Einzug gehalten hat.»

Was gefällt Ihnen persönlich besonders gut am IAA Swiss Chapter?
Matthias Kiess: «Wir haben eine sehr spannende nationale und internationale Plattform, die einen guten Mix aus Wissensvermittlung und Networking bietet. Durch die Repräsentanz der Mitglieder aus verschiedensten Branchen, ist auch eine interessante Durchmischung da.»

Bei TBWA Switzerland AG sind Sie als Werbemanager schon seit Längerem im digitalen Transformationsprozess. Was gilt es in dieser Hinsicht bei einem internationalen Netzwerk wie der International Advertising Association (IAA) aktuell zu tun?
Matthias Kiess:
«Am Ende des Tages ist es immer eine Frage, wie wir die uns gesetzte Mission am besten erfüllen. Die IAA hat den Anspruch als Kompass unserer Industrie zu gelten, eine Netzwerkplattform zu sein, die Relevanz und Einfluss hat und sich durch eine Vordenkerrolle qualifiziert. Und im Rahmen dieser Zielsetzung stellt sich natürlich die Frage, mit welchen Mitteln kommen wir dahin? Eine App ist gerade in Umsetzung, um global die Mitglieder noch besser zu verknüpfen. Zahlreiche Kongresse sind in Planung, die natürlich auch hybrid geführt werden und im Bereich Bildung sind Initiativen im Gange, die auch digital ausgerichtet werden.»

…und was gibt es speziell beim IAA Swiss Chapter zurzeit zu tun?
Matthias Kiess:
«Zum Glück nicht allzu viel, da mein Vorgänger Andreas Widmer zusammen mit Chantal Landis, der Geschäftsführerin der IAA, bereits viel unternommen haben. Selbstverständlich gibt es immer noch Dinge, die anzupacken sind, denn die digitale Transformation ist nie vorbei. Doch müssen wir zugleich auch sorgfältig sein, wo uns Digitalisierung hilft und wo sie nun auch mal begrenzt ist. Das loten wir aus und richten unser Angebot dementsprechend aus.»

Sie sprachen nach Ihrer Wahl zum neuen Präsidenten davon, dass das IAA Swiss Chapter sich noch mehr in die Rolle des Thought Leaderships begeben wolle, also eine gewisse Meinungsführerschaft beansprucht.
Können Sie das etwas ausführen?
Matthias Kiess:
«Als weltweit führende Tripartite-Organisation vereinigt die IAA Repräsentanten von Werbeauftraggebern, Medienunternehmen sowie Agenturen. Als nahezu einziger Verband, der sich durch eine solche Vielfältigkeit auszeichnet und entsprechend die Branche sehr divers repräsentiert, vereint die IAA auch viele gemeinsame Interessen. Diese zu bündeln und verstärkt zu bearbeiten, soll unser Ziel sein. Da werden wir einerseits punktuell noch enger mit den anderen Verbänden wie KS, LSA, SWA, IAB, SFA oder ‚Gislerprotokoll‘ zusammenarbeiten wollen, andererseits aber unsere eigene Rolle im Bereich Bildung, Themenführerschaft (in Bereichen wie Nachhaltigkeit) oder Internationalität (Zusammenarbeit mit anderen Chapters, Präsenz an den Cannes Lions und andere Ideen) neu prüfen und ausrichten.»

…welche aktuellen Bereiche oder Projekte stehen hier im Fokus?
Matthias Kiess:
«Wie oben genannt, haben wir erste Themenkreise identifiziert. Der Vorstand wird im ersten Quartal 2024 zu einer Klausur zusammenkommen, um genau diese Punkte zu diskutieren und eine Strategie für die kommenden Jahre festlegen.»

Und wird sich das IAA Swiss Chapter dementsprechend auch politisch stärker positionieren?
Matthias Kiess:
«Dies ist eine gute Frage, die ich allerdings im Moment nicht abschliessend beantworten kann, da wir genau hierzu in den kommenden Monaten weiterführend Diskussionen verbandsintern führen werden. Mit Kommunikation Schweiz haben wir einen Verband, der die Interessen unseres Sektors politisch sehr gut vertritt und deren Bemühungen wir als Mitglied bei KS auch tatkräftig unterstützen. Doch selbstverständlich mag es nationale, wie internationale Anliegen geben, bei welchen es Sinn macht, diese auch noch über weitere Branchenvertreter aufzunehmen.»