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Freitag
05.03.2010

Er ist ein gefragter Mann - und das nicht nur während der Session in Bern. Der Bundeshausjournalist Matthias Bärlocher des Tamedia-Privatradiosenders Radio 24 beliefert neben dem eigenen Kanal auch das ebenfalls zu Tamedia gehörende Berner Lokalradio Capital FM so wie weitere Sender in der West- und Ostschweiz mit den Neuigkeiten aus dem politischen Epizentrum. Jetzt hat der 36-jährige Bärlocher den Tamedia-internen Förderpreis gewonnen, wie dem Klein Report zugetragen wurde. Im Brief der publizistischen Konferenz, die sämtliche Eingaben behandelt, wurde Bärlochers «kompetente Weise» gelobt, und dass er «über die Zeit einen eigenen Reportagestil entwickelt hat. Hörergerecht, nahe und pointiert».

«Fast lieber hätte ich es gehabt, wenn der Preis ein Schulterklopfen gewesen wäre - nun muss ich zum Dank aber selbst noch was tun», scherzt der Erfolgsjournalist nicht ohne Ironie am Telefon mit dem Klein Report. Der 2008 von Tamedia-Verwaltungsratspräsident Pietro Supino ins Leben gerufene Preis soll «unternehmensintern eine Kultur der Wertschätzung von Können, Kreativität und Leistungsbereitschaft fördern», wie es in der Präambel des Förderpreis-Merkblattes heisst.

Die Förderung soll jährlich fünf Einzelpersonen oder Gruppen aus dem eigenen Hause beglücken und den individuellen Bedürfnissen der Gewinner Rechnung tragen. Die Preisträger schlagen der Jury vor, welche Förderung ihnen und ihren Projekten am meisten nützen könnte. Zur Auswahl stehen bezahlte Arbeitszeit im Umfang von zwei Monaten, eine gezielte Weiterbildung oder ein Stage bei einem befreundeten Medienunternehmen im In- oder Ausland.

«Nun muss ich erst mal in mich gehen und herausfinden, was ich denn schon immer gewollt habe - oder bei welchem Projekt ich immer zu viel Hemmungen hatte, um es anzupacken», sagt Matthias Bärlocher gegenüber dem Klein Report am Donnerstag. Der Preisträger kann sich dabei auch vorstellen, in diesem Rahmen Erfahrungen in einem anderen Medienbereich als dem Radio zu sammeln.

Erst recht stolz ist Karin Müller, Programmleiterin und Chefredaktorin bei Radio 24: «Es ist toll, dass wir bereits zum zweiten Mal zu den Preisträgern gehören.» Angesprochen auf die allfällige Befürchtung, Goldjunge Bärlocher könnte nun mit dem Preis auf und davon zu neuen Karriereufern, winkt Müller ab. «Ich sage mir immer: Schenk deinen Mitarbeitern ein Boot, dann bleiben sie bei dir.» Und siehe da: «Dank des Preises kann ich meine Karriere festigen und damit noch besser und stringenter aus Bundesbern berichten; fordern und fördern, wie es ja so schön heisst», ergänzt der Preisträger.