In Syrien sind Journalistinnen und Journalisten nach wie vor einer massiven Gefahr von Tötungen, Entführungen und anderen Übergriffen ausgesetzt. Gut zweieinhalb Jahre nach Beginn des Aufstandes in Syrien seien militante Islamisten zur grössten Gefahr für Journalisten geworden, schreibt Reporter ohne Grenzen.
Die Organisation veröffentlichte am Donnerstag einen Bericht zur Bedrohung für Journalisten und Medien im Bürgerkriegsland. Seit Beginn des Aufstandes gegen Präsident Baschar al-Assad seien mindestens 110 Medienschaffende wegen ihrer Arbeit getötet worden, davon 81 Prozent von der Armee des Regimes, heisst es in dem Bericht.
Im Laufe der Zeit habe sich die Täterschaft der Gewalt gegen Journalisten gewandelt. Bis Mitte 2012 sei der Grossteil der Einschüchterungen und Festnahmen auf das Konto der Regierung und regimetreuer Milizen gegangen. Seit Sommer 2012 gingen auch Oppositionsgruppen immer häufiger gewaltsam gegen kritische Medien vor.
Als besonders unberechenbar beschrieb Reporter ohne Grenzen die Gewalt, die von islamistischen Gruppierungen ausgehe. Es sei unklar, welche Ziele diese mit ihren zahlreichen Entführungen verfolgen würden.
Als Reaktion auf die Behinderung der Medien hätten viele Syrer begonnen, selbst als Bürgerjournalisten über die Ereignisse im Land zu berichten.