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Mittwoch
19.02.2014

Medien / Publizistik

Zwanzig Journalistinnen und Journalisten stehen ab Donnerstag, 20. Februar, in Kairo vor Gericht. Ihnen wird Bildmanipulation vorgeworfen. Laut den ägyptischen Behörden sitzen acht der Angeklagten - darunter vier Ausländer - in Ägypten im Gefängnis, den anderen wird der Prozess in Abwesenheit gemacht.

Die Generalstaatsanwaltschaft in Kairo wirft den Beschuldigten vor, Videobilder verfälscht zu haben, um im Ausland den Eindruck zu erwecken, dass in Ägypten Bürgerkrieg herrsche.

Bei 16 der Angeklagten handelt es sich um ägyptische Staatsbürger. Ihnen wirft die Anklage Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation vor. Die vier angeklagten Ausländer - zwei Briten, ein Australier und ein Niederländer - werden beschuldigt, ihre ägyptischen Journalisten mit Geld und Ausrüstung unterstützt zu haben.

Neun der Beschuldigten arbeiten für den TV-Senders Al-Jazeera, wie der arabische Nachrichtenkanal selbst schreibt. Die ägyptischen Behörden verdächtigen Al-Jazeera der Sympathien für die gestürzte Muslimbruderschaft.

Seit dem Sturz von Präsident Mohammed Mursi im Juli 2013 gingen die Behörden systematisch gegen Medien vor, die angeblich mit der Muslimbruderschaft in Verbindung stünden. Es komme ausserdem auch immer wieder zu Übergriffen gegen Reporter, die über Demonstrationen berichteten. Dies schreibt die Organisation Reporter ohne Grenzen, welche die ägyptische Justiz am Dienstag aufforderte, die Anklage gegen die zwanzig Journalisten umgehend fallen zu lassen.