Das Zürcher Schauspielhaus mit seinen 750 Plätzen war randvoll, als am Mittwochabend Bestsellerautor Martin Suter zur Vorlesung und Buch-Vernissage lud. Es berichtet der Klein Report(er) Rolf Breiner. Vorlesung im wahrsten Sinne des Wortes, der Zürcher Autor las mit sonorer Stimme (leicht erkältet) aus seinem jüngsten Roman «Der Koch». Amüsant, erheiternd - und natürlich beste Werbung für die Geschichte des tamilischen Asylbewerbers und Küchengehilfen Maravan, der mithilfe ayurvedischer Aphrodisiaka Liebesmenüs kreiert und dank der cleveren Serviertochter Andrea ertragreich ins Catering-Geschäft einsteigt.
Zwischen den einzelnen Lesephasen befragte die Radiomoderatorin Esther Schneider - sanft und wohlwollend - den Autor über Schreibgewohnheiten, übers Kochen («Ich habe sehr grosse Freude am Essen») und über neue Projekte. Das mehrheitlich weibliche Publikum lauscht gebannt. Zusammen mit Stephan Eicher hätte er ein Musical geschrieben, das er aber lieber Singspiel oder musikalische Komödie nennen würde, offenbarte der Schriftsteller. Es oder sie trägt den Arbeitstitel «Geri Weibel», seinem Kolumnen-Synonym im NZZ Folio nachempfunden.
Der Klein Report hakte beim Musiker Stephan Eicher nach, der die Lesung ebenfalls verfolgt hatte. Wie würde er denn das Stück mit einem Wort umschreiben. Eichers rätselhaft-ironische Antwort: «42». Nun, man weiss es selbst noch nicht genau, welche Form von Musical das ironische Werk annehmen soll. Feststeht, das dieses Musik-Stück, geschrieben für eine Combo, in diesem Jahr auf einer Schweizer Bühne Premiere feiern dürfte. Wie wäre es mit dem Zürcher «Pfauen»? Das würde uns passen, meinte Eicher verschmitzt. Abwarten.
Freitag
05.02.2010



