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Montag
17.05.2021

Medien / Publizistik

Die farbigen Kreise werden lebendig, ihre Emotionen springen über, wenn sie streiten, lieben, sich nerven und verzweifeln...     (Bild: Buchcover Panchaud)

Die farbigen Kreise werden lebendig, ihre Emotionen springen über, wenn sie streiten, lieben, sich nerven und verzweifeln... (Bild: Buchcover Panchaud)

Der diesjährige Schweizer Kinder- und Jugendbuchpreis geht an den Genfer Illustrator und Autor Martin Panchaud für «Die Farbe der Dinge».

Der mit 10'000 Franken dotierte Preis wird vom Schweizerischen Institut für Kinder und Jugendmedien SIKJM, dem Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband SBVV sowie den Solothurner Literaturtagen verliehen.

Beim Wettbewerb wurden 100 Titel von über 60 Verlagen für den Preis eingegeben.

Und so begründet die Jury ihren Entscheid: «Mit ‚Die Farbe der Dinge’ hat Martin Panchaud ein höchst originelles Gesamtkunstwerk geschaffen, das frech und frisch die Bild- und Textlesegewohnheiten des Publikums durcheinanderwirbelt. Mit ihrer verspielten Visualität und ihrem medientypischen Erzähltempo dürfte diese Graphic Novel gerade auch bei Jugendlichen auf Anklang stossen.»

Die unverwechselbare Coming-of-Age-Geschichte jongliere geschickt mit popkulturellen Elementen, überspitzt mediale Gewaltszenarien oder Sexfantasien und erweitert die jugendmediale Erzähltradition um eine völlig neue Spielart, heisst es in der Begründung weiter.

Wer sich auf das frappante Format und die abstrakte Codierung einlässt, taucht unversehens in das Abenteuer des Protagonisten Simon ein. Die farbigen Kreise werden lebendig, ihre Emotionen springen über, wenn sie streiten, lieben, sich nerven und verzweifeln. Ein rasantes Familiendrama nimmt trotz spektakulärem Gewinn beim Pferderennen seinen tragischen Lauf. Am Schluss nimmt Simon als junger Erwachsener sein Schicksal selbst in die Hand.

Martin Panchaud ist ein in Zürich lebender Grafikdesigner, Autor und Illustrator. 2016 veröffentlichte er eine 123 Meter lange illustrierte Adaption von «Star Wars Episode IV», für die er Anerkennung in diversen Kultureinrichtungen in Europa erhielt.

Seine erste Graphic Novel «Die Farbe der Dinge» erschien 2020 bei der Edition Moderne und wurde auch für den Max-und-Moritz-Preis nominiert.