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Freitag
29.10.2010

Der «Focus»-Gründer Helmut Markwort plant einen «virtuellen Friedhof» im Internet. Sein «Unsterblichkeits-Projekt», an dem er gemeinsam mit Matthias Krage bastelt, heisst offenbar «Stayalive». Die Idee ist nicht neu: Ein langjähriger Mitarbeiter Markworts betreibt ebenfalls einen Internet-Friedhof. «Immer mehr Deutsche entdecken Internet-Gedenkstätten», teilt emorial.de mit, der laut eigenen Angaben grösste Web-Friedhof im deutschsprachigen Raum».

An normalen Tagen verzeichne das Portal, in dem Geburts- und Sterbedaten von 230 000 Menschen hinterlegt sind, mehrere Hundert Online-Gäste. Für 19 Euro kann man bei dem Anbieter eine eigene Trauer-Seite für einen Verstorbenen anlegen lassen, wie der deutsche Mediendienst Kress schreibt.

Hinter emorial.de stehen der Software-Experte Anton Stuckenberger und der Journalist Martin Kunz, der das Magazin «Focus» mit entwickelte und dort bis vor wenigen Wochen Ressortleiter Forschung, Technik, Medizin war. Kunz gehört zu den «Focus»-Mitarbeitern, die das Abfindungsangebot des Burda-Verlags angenommen haben. Er sagt, der Traueranzeigen-Markt im Internet sei «gewaltig». 800 000 Menschen sterben ungefähr im Jahr in Deutschland, für 400 000 von ihnen wird eine Todesanzeige geschaltet.

«Stayalive» ist so etwas wie ein Facebook für Tote - man kann dort ein Grab für Verstorbene einrichten und eine Kerze für sie anzünden. Auf einer Karte lässt sich bestimmen, welcher Tote wo begraben ist. Wie viel eine Grabstätte auf Markworts Gottesacker kostet, wird noch nicht verraten. Offenbar kann ein Nutzer selbst bestimmen, wie lange seine Grabstelle bei «Stayalive» verfügbar ist.