Die Kampagne «Soziale Kontakte» brachte Danielle Lanz und Markus Ruf, den beiden Inhabern der Agentur Ruf Lanz, bereits zum sechsten Mal den Titel für das Poster des Jahres. Die Bilanz der Zürcher Kreativen ist eindrücklich: Insgesamt 23 Gold-, 14 Silber- und 14 Bronze-Auszeichnungen beim Swiss Poster Award stehen in ihrem Palmarès.
Im Interview mit dem Klein Report erklärt Markus Ruf den Erfolg der aktuellen Plakatreihe für das Autismus Forum Schweiz. Für den gleichen Kunden gewann Ruf Lanz mit Vorgängerkampagnen bereits zweimal Gold.
Können Sie sagen, wer an der Kampagne «Soziale Kontakte» alles mitgearbeitet hat?
Markus Ruf: «Das Kreationsteam war klein: Isabelle Hauser als Art Director sowie Markus Ruf und Danielle Lanz als Creative Directors. Die Umsetzung entstand in enger Zusammenarbeit mit Illusion Bangkok - dieser Prozess nahm gut drei Monate in Anspruch.»
Was zeichnet für Sie eigentlich ein gutes Plakat aus?
Ruf: «Ein Bildhauer wurde einmal gefragt, wie es ihm gelinge, seine wunderbaren Löwenskulpturen zu erschaffen. Seine Antwort: Er nehme einen riesigen Steinblock und haue einfach alles weg, was nicht nach Löwe aussehe. Ähnlich verhält es sich mit einem guten Plakat: Es ist die Kunst des Weglassens und das verblüffende Herausschälen des Wesentlichen.»
Können Sie etwas über das Feedback auf die Plakate für das Autismus Forum sagen?
Ruf: «Bisher haben wir nur positive Reaktionen erhalten, inklusive zahlreicher Plakatnachbestellungen. Besonders freut es uns, wenn wir Komplimente von Menschen mit Autismus erhalten, denn diese haben oft eine starke Detailorientierung sowie aussergewöhnliche kognitive Fähigkeiten. Kurz: Sie lassen sich nicht blenden.»
Das Thema Autismus ist äusserst sensibel: Was waren die Schwierigkeiten bei der Arbeit?
Ruf: «Wir arbeiten bereits seit sechs Jahren für das Autismus Forum Schweiz. Das Schwierige daran ist aus werberischer Sicht, dass Autismus so viele Facetten hat. Deshalb sensibilisieren wir die Bevölkerung alle zwei Jahre für eine weitere Facette. Die aktuelle Kampagne zeigt die Angst und den Stress, den Begegnungen mit anderen bei Menschen mit Autismus auslösen - auch wenn sie durchaus das Bedürfnis danach haben.»
Für diese Kampagne gab es an der APG Poster Night zwei Preise, unter anderem den Hauptpreis: Ist Ihnen jeweils bewusst, ob Ihnen bei einer Kampagne ein «besonderer Wurf» gelungen ist? Wie zuverlässig lässt sich der Erfolg voraussagen?
Markus Ruf: «Es kribbelt im Bauch, wenn etwas Besonderes entsteht. Das ist unser zuverlässigstes Messinstrument.»
