Im Rahmen einer grossen Open-Zelt-Gala in Köln ist am Donnerstagabend die 22. Verleihung des Deutschen Fernsehpreises über den roten Teppich gegangen. Diese Auszeichnung wird gestiftet von RTL, ZDF, Sat.1, ARD und der Deutschen Telekom.
Der Preis wurde in 30 Kategorien vergeben. Dabei gingen neun Auszeichnungen an die ARD, acht an das ZDF, drei an die Mediengruppe RTL sowie drei Auszeichnungen an die ProSiebenSat.1-Gruppe.
Drei Preise fielen auf Netflix-Produktionen, zwei auf TNT und ein Preis auf Amazon. In allen Kategorien inklusive Förderpreis gingen rund 41 Prozent der Preise an Frauen. Der Jury-Vorsitzende Wolf Bauer meinte dazu, das Fernsehen 2021 sei «jünger, diverser und weiblicher geworden». Er hat auch hervorgehoben, was TV in den Zeiten der Pandemie für die Gesellschaft leisten konnte.
ZDF-Moderator Markus Lanz hat den Preis für die «Beste Information» gewonnen mit der nach ihm benannten Talkshow. Offenbar hat er die Jury mehr überzeugt als die beiden klassischen Politmagazine «Frontal» (ZDF) und «Panorama» (ARD/NDR).
In seiner Dankesrede sagte Lanz, in seiner Sendung habe er oft mit Menschen zu tun, die auf jede Frage die richtige Antwort hätten. «Unser Job ist es im Grunde, auf jede Antwort die richtige Frage zu finden.» Das gehe nur mit einer guten Redaktion. Den Preis hat er seiner Mutter in den Südtiroler Bergen gewidmet.
«Bestes Infotainment» zeigten «Joko & Klaas Live» mit «Pflege ist #nichtselbstverständlich» (ProSieben/Florida Entertainment). Ende März hatten die beiden Moderatoren ihren Sender dazu bewegt, den Alltag einer Pflegekraft über mehrere Stunden in Echtzeit zu zeigen.
Im Bereich Fiktion hat «Für immer Sommer 90» (ARD/Degeto/Florida Film) als «Bester Fernsehfilm» gewonnen. Die Handlung spielt nach der Wiedervereinigung im Sommer 1990.
Als «Bester Mehrteiler» ging der Preis an «Oktoberfest 1900» (ARD/BR/Degeto/WDR/MDR/ Zeitsprung Pictures/Violet Pictures/Amalia Film/Maya Production). In der Historien-Serie geht es um den Kampf zweier Bierdynastien um die Vormachtstellung auf dem grössten Volksfest der Welt.
«Beste Drama-Serie» wurde «Para – Wir sind King» (TNT/W&B Television). Als «Beste Comedy-Serie» holte «Das letzte Wort» (Netflix/Pantaleon Films) den Preis.
Für «Beste Unterhaltung Show» hat schliesslich «Wer stiehlt mir die Show?» (ProSieben/Florida Entertainment) sorgen können.
Eine Überraschung gab es für die «Beste Comedy/Late Night». Am Ende lag dort «Freitagnacht Jews» (WDR) mit Daniel Donskoy vorne – und liess die etablierten Satire-Kräfte Carolin Kebekus (ARD) und Jan Böhmermann (ZDF) hinter sich.
«Bestes Factual Entertainment» ging an «Showtime of my Life – Stars gegen Krebs» (VOX/Seapoint Productions). Dazu passt der Preis für die «Beste Doku-Serie» mit «Charité intensiv – Station 43» (RBB/ARD-Mediathek/Docdays Productions).
Einen Ehrenpreis für sein Lebenswerk durfte Hape Kerkeling entgegennehmen.