«In der Morgenausgabe wird praktisch der `Tages-Anzeiger` vollständig abgebildet, in der Abendausgabe werden dann `Tagi`- und `Newsnetz`-Inhalte gebündelt publiziert», erklärte «Tages-Anzeiger»-Co-Chefredaktor Markus Eisenhut am Dienstag gegenüber dem Klein Report das «Zweimal täglich»-Prinzip der neuen «Tagi»-App. Der Nutzer erhalte einen «Tages-Anzeiger» und gewissermassen einen Abendanzeiger und damit das Beste aus den zwei Welten Print und Online. «Das Zusammenspiel von Text, Bild, Audio und Interaktivität macht den `Tages-Anzeiger` auf dem iPad zu einem ganz neuen Erlebnis», zeigte er sich werberisch überzeugt.
Allerdings: «Benutzerfreundlichkeit ist für uns entscheidend. Wir wollen keinen Schnickschnack, wir wollen Übersicht, schnelle Ladezeiten und eine einfache Navigation», erklärte er weiter. Auf Zusatzfunktionen setze die Redaktion dort, wo es sinnvoll erscheine, so etwa im personalisierbaren Bereich oder überall dort, wo es der Verbesserung der Verständlichkeit diene.
Markus Eisenhut ist optimistisch, dass der «Tages-Anzeiger» mit seiner Bezahl-App inmitten der heutigen Internet-Gratiskultur bestehen kann. «Wir sind überzeugt, dass Leserinnen und Leser bereit sind, für anregende Inhalte, breit recherchierte Artikel, für gescheite Analysen und umfassende Hintergründe, für publizistische Qualität also, einen angemessenen Preis zu bezahlen», so Eisenhut gegenüber dem Klein Report. «Wie sich der Markt tatsächlich entwickelt, wird sich natürlich erst zeigen», fügte er allerdings hinzu. Welche Nutzerzahl der Verlag anstrebt, wollte er nicht verraten.
Eines ist indes klar: Die bisherige kostenlose iPad-App, die eine Auswahl an Newsnetz-Inhalten bot, wird gemäss Chefredaktor Markus Eisenhut in den kommenden Wochen eingestellt.