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Donnerstag
29.06.2023

Marketing / PR

Selbst für 60 Prozent der jungen Erwachsenen sind Influencer für ihre Kaufentscheide erklärtermassen «überhaupt nicht wichtig». (Bild Screenshot Studie)

Selbst für 60 Prozent der jungen Erwachsenen sind Influencer für ihre Kaufentscheide erklärtermassen «überhaupt nicht wichtig». (Bild Screenshot Studie)

Die Schweizer Bevölkerung steht Influencern und Suchmaschinenwerbung skeptisch gegenüber: So lautet das Hauptergebnis einer neuen Studie, die am Dienstag unter dem Titel «Digitales Content Marketing und Branding» veröffentlicht worden ist.

Die Studie zeigt, dass nur 5 Prozent der Befragten in den letzten drei Monaten bewusst ein Produkt aufgrund einer Influencer-Empfehlung kaufte. Zwar beurteilten die jüngsten Befragten (18–39 Jahre) die Wichtigkeit von Influencerinnen und Influencern etwas höher als die mittleren und älteren Semester, aber immer noch auf sehr tiefem Niveau. 

Doch was sagt dieses Ergebnis aus? Den tatsächlichen Einfluss von Influencerinnen und Influencern können die Befragten kaum beurteilen, weil viele Entscheidungen unbewusst geschehen.

Auch die bezahlte Werbung auf Suchmaschinen wird skeptisch wahrgenommen. Die Befragten vertrauten bezahlten Anzeigen weniger als den unbezahlten. Der meistgenannte Grund für das Misstrauen ist, dass bezahlte Anzeigen als «nicht wahr» oder «verzerrt» wahrgenommen werden, wie weiter hervorgeht aus der Studie, die von einem Autorenteam der Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) und gfs-zürich durchgeführt worden ist.

Der eigene Arbeitsplatz oder die lieben Bekannten sind vor dem Kauf die wichtigen Informationsquellen für 39 Prozent der Befragten, gefolgt von Social Media oder Webseiten (28 Prozent). 

«Die Resultate führen uns klar vor Augen, wie anspruchsvoll es heute ist, Werbebotschaften so zu kreieren, dass diese auffallen und darüber hinaus auch als relevant wahrgenommen und von der Rezipientin beziehungsweise vom Rezipienten dann auch bewusst registriert werden», schreibt Studien-Co-Autor Marco Casanova.

Die rund 1000 Interviews, die FHNW gemeinsam mit gfs-zürich im November 2022 durchführte, umfasste Fragen zum Informationsverhalten vor einem Kauf, zum Vertrauen in die digitalen Informationsquellen und zur Wahrnehmung von digitalem Content Marketing.