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Mittwoch
23.03.2022

Marketing / PR

Mit dem Erlös will die Stiftung von Thomas und Doris Amman «Sozialprojekte für Kinder in aller Welt finanzieren»...                    (Bild: Christie's)

Mit dem Erlös will die Stiftung von Thomas und Doris Amman «Sozialprojekte für Kinder in aller Welt finanzieren»... (Bild: Christie's)

Auf Amazon gibt es das Poster für 28.95 Franken, als Deckblatt für einen Notizblock bereits für 4.95 Franken. Einen schönen Batzen mehr muss bezahlen, wer jetzt das Original von Andy Warhol erwerben will.

Wie die «New York Times» am Montag mitgeteilt hat, will Christie’s das weltberühmte Gemälde mit dem Konterfei von Marilyn Monroe versteigern lassen. Ausgerufen wird ab dem Schätzwert von 200 Millionen Dollar.

Im Vergleich zur Mona Lisa von Leonardo da Vinci ein Klacks, denn diese Ikone aus dem Mittelalter soll im Louvre für eine Milliarde Dollar versichert sein. Aber Marilyn Monroe ist immerhin das teuerste Kunstwerk aus dem 20. Jahrhundert.

Veräussert wird Marilyn Monroe als Ikone der Pop-Art von der Stiftung der Schweizer Kunsthändler Thomas und Doris Ammann. Mit dem Erlös will die Stiftung «Sozialprojekte für Kinder in aller Welt finanzieren», wie es heisst. Damit sei der Verkauf dieses einen Gemäldes «die grösste philantropische Auktion seit dem Verkauf der Sammlung von David und Peggy Rockefeller im Jahr 2018», schreibt Christie’s in einer Aussendung.

Das Geschwisterpaar Ammann gehörte lange zu den profiliertesten Kunsthändlern am internationalen Parkett. Thomas Ammann, der 1993 verstarb, war 1977 von Warhol selbst mit der Erstellung eines Werkverzeichnisses betraut worden. Nach Ammanns Tod führte seine Schwester Doris bis zu ihrem Tod im März 2021 die Galerie weiter.

Der Siebdruck «Shot Sage Blue Marilyn» basiert auf einem Pressefoto Marilyn Monroes für den Film «Niagara» von 1953. Andy Warhol hatte das Porträtfoto 1962, nur wenige Tage nach Monroes Tod, erworben und die untere Partie des Brustbildes abgeschnitten. Dann liess er davon eine Siebdruckvorlage herstellen, wie sich in Kunstbüchern nachlesen lässt.

Warhol war zu jener Zeit begeistert vom fotografischen Siebdruck, die Technik führte schliesslich zu seinem berühmten Stil. Sie war einfach und schnell, und Warhol konnte in seiner «Factory» immer wieder kleine Veränderungen an ein- und demselben Foto vornehmen.

Von dieser Monroe-Serie gibt es fünf ähnliche Versionen, jede in einer anderen Farbe. 1998 hatte Christie’s Konkurrent Sotheby'’s den orangefarbenen Marilyn-Siebdruck für 17 Millionen Dollar versteigert.