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Sonntag
05.08.2018

Medien / Publizistik

Marcello Foa ist bereits im VR der RAI

Marcello Foa ist bereits im VR der RAI

Mit der möglichen Wahl von Marcello Foa zum neuen Präsidenten der RAI kommt es bei der Gruppo Corriere del Ticino AG in Muzzano zu verschiedenen Wechseln: Alessandro Colombi ist seit dem 2. August neuer Generaldirektor der Gruppe, die unter anderem den «Corriere del Ticino» herausgibt.

Marcello Foa, seit sieben Jahren CEO des Unternehmens, ist in einen politischen Wahlkrimi geraten, der bei öffentlich-rechtlichen Sendern aber nicht ganz ungewöhnlich ist.

Nachdem Foa am 26. Juli während seiner Ferien angefragt worden war, ob er für das RAI-Präsidium zur Disposition stehe, ging es Schlag auf Schlag: Eines der Wahlgremien hat Foa Anfang Woche 22 von 27 notwendigen Stimmen gegeben. Wahlberechtigt sind insgesamt 40 Personen aus verschiedenen italienischen Parteien.

Gegen Foa haben sich einige Stimmberechtigte von Linksparteien, aber auch Personen der ehemaligen Berlusconi-Partei ausgesprochen. Matteo Salvini von der Lega Nord und stellvertretender Ministerpräsident Italiens, liess jedoch verlauten, dass man an Foa festhalte und so lange weitermachen werde, bis die 27 notwendigen Stimmen beisammen seien. Der zweite Wahlgang ist für nächste Woche geplant.

Interessant und pikant an diesem Wahlkrimi ist die Tatsache, dass Marcello Foa vor wenigen Tagen bereits in den Verwaltungsrat der RAI gewählt wurde. Und dort gilt folgende Regel: Hat der Verwaltungsrat keinen Präsidenten, so bekleidet automatisch das älteste VR-Mitglied diese Position ad interim. Und wer ist das? Marcello Foa – mit Jahrgang 1963.

Moreno Cavaliere, Delegierter der Gruppe Corriere del Ticino, erklärte auf Anfrage des Klein Reports am Freitag: «Mit dem überraschenden und schnellen Abgang von Marcello Foa zur RAI und der Übernahme des bisherigen COO, Alessandro Colombi, als Generaldirektor, nutzt die Gruppe die Situation, um eine Reihe schon geplanter Massnahmen und struktureller Anpassungen nun sofort umzusetzen.» Diese Massnahmen würden in den kommenden Wochen dem Stiftungsrat vorgelegt.