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Montag
03.12.2012

Bis spätestenst im Herbst 2013 wird der «Blick» eine Paywall einführen. Das kündigte Ringier-CEO Marc Walder im Interview mit der «SonntagsZeitung» an. Rund 80 Prozent der Inhalte werden aber auch dann noch gratis abrufbar sein. «Für die übrigen, exklusiveren Inhalte muss man zahlen», so Walder. Ringier rechnet damit, dass zwei Prozent der Nutzer für Inhalte bezahlen werden.

Die Gratis-Strategie bezeichnet Walder heute als «historischen Geburtsfehler», den es zu korrigieren gelte. Er zählt dabei auch auf die anderen Schweizer Verlage. «In den USA haben bereits 62 Prozent der Zeitungen eine Zahlschranke im Internet», sagte Walder. «Es ist wichtig, dass alle Schweizer Verlage so rasch wie möglich die Paywall umsetzen.» Mit Tamedia, NZZ und Ringier würden alle grossen Verlage die Bezahlschranke im Internet einführen, weshalb er sicher sei, dass die Strategie aufgehen wird.

Um das Internetgeschäft zu stärken, soll auch Google zurückgebunden werden. «Wir prüfen im Verband Schweizer Medien, wie wir gegen Google vorgehen wollen», so Walder. «Google verdient auf unsere Kosten viel Geld, ohne uns Medien auch nur einen Teil davon abzugeben.»

Walder würde deshalb ein Leistungsschutzrecht begrüssen, um sich «gegen die unlautere Ausbeutung ihrer geistigen Inhalte durch Suchmaschinen wie Google» schützen zu können. Das Thema soll nächste Woche im Verband diskutiert werden.