Bisher unbekannte Handschriften, Briefe und Dokumente aus dem Nachlass des Schriftstellers Heinrich Mann (1871- 1950) sind nach einem Bericht der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» in Prag entdeckt worden. Die 15 Schachteln seien in der Gedenkstätte des Nationalen Schrifttums im Prämonstratenserkloster Strahov aufgetaucht. Darunter befinden sich neben Manuskripten, Fotos und der Kartei von Manns Münchner Bibliothek rund 1200 an den Schriftsteller gerichtete Briefe. Gefunden wurden die Dokumente von Christina Müller, einer Mitarbeiterin des Heinrich-Mann-Archivs in Ostberlin. Die entdeckten Materialien stammen aus dem Münchner Nachlassteil des Schriftstellers. Nach der Emigration Heinrich Manns waren die Papiere nach Prag gelangt. 1951 übergab Manns Tochter Leonie die Unterlagen an das Heinrich-Mann-Archiv der Ostberliner Akademie der Künste. Der jetzt gefundene Teil blieb offensichtlich in Prag. Peter-Paul Schneider, Präsident der Lübecker
Heirich-Mann-Gesellschaft, spricht nach Angaben der FAZ von einem «absolut sensationellen Fund». Die Mann-Forscher hätten zwar gehofft, dass noch ein Teil des verschollenen Nachlasses gefunden werde, mit einem so grossen Fund aber nicht gerechnet.
Dienstag
22.10.2002