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Sonntag
27.06.2010

Verdient er wirklich 11 Millionen Euro? Axel-Springer-Boss Mathias Döpfner lässt einen Bericht des «manager magazins» dementieren. Die Wirtschaftspublikation hat am Freitag eine Rangliste Deutschlands höchstdotierter Konzernchefs veröffentlicht, die Springer-Boss Mathias Döpfner mit einem geschätzten Jahresgehalt von 11,0 Millionen Euro anführt. Er liegt mit seinem Salär sogar vor den Bankern Anshu Jain (10,3 Mio.) und Josef Ackermann (9,4 Mio.). Springer weist nur eine Gesamtvergütung des Vorstands aus und bezeichnet die Angaben des Magazins zu den Döpfner-Bezügen als «grob falsch», wie der deutsche Mediendienst Kress meldete.

Dem Springer-Vorstand gehören neben Döpfner noch Rudolf Knepper, Lothar Lanz und Andreas Wiele an. Das Unternehmen hat für 2009 eine Gesamtvergütung des Vorstands von 17,7 Millionen Euro ausgewiesen. Gegenüber 2008 ist das eine Steigerung um mehr als ein Drittel. Damals betrug die Gesamtvergütung nur 13,1 Millionen Euro. Das «manager magazin» hat auf die Gesamtvergütung Aktienoptionen aufgeschlagen und dann Döpfners Gehalt unter der Prämisse errechnen lassen, dass er das dreifache der übrigen Vorstandsmitglieder verdient. Die Annahme sei ein Erfahrungswert von Vergütungsberatern, hiess es in der Redaktion.

Ein Springer-Sprecher bezeichnete diese Art der Analyse als «reines Ratespiel». Im Geschäftsbericht gebe es «keinerlei Hinweis auf die Gehaltsverteilung unserer Vorstände». Ausserdem blieben Sondereffekte wie Zahlungen für ausgeschiedene Vorstände unberücksichtigt. Beim Medienkonzern Axel Springer prüft man, ob rechtliche Schritte gegen das Magazin eingeleitet werden sollen.