Alles begann mit der Tochter, die sich fürs Jassen interessierte. Ihr fiel auf, dass bei den französischen Jasskarten die Könige mehr Punkte erzielen als die Damen. Und das störte sie. Ihre Mutter, eine Grafikerin, beschloss daher, ihrem Kind zeitgemässe Jasskarten zu zeichnen.
Mit den neuen Jasskarten sollen alle Geschlechter regieren, übertrumpfen und ausstechen können. Auf der Crowdfunding-Plattform wemakeit sammelt die Mutter nun Geld für die Umsetzung. Denn das Spiel soll keine Einzelanfertigung werden, sondern in der ganzen Schweiz verkauft werden können.
Innert kürzester Frist erreichte sie ihr Ziel. Von 80 Unterstützern und Unterstützerinnen erhielt sie die nötigen 4900 Franken. Das Crowdfunding ist allerdings nicht abgeschlossen und dauert noch über drei Wochen.
Die Karten selber kommen liebevoll daher. Der König ist nun frisch rasiert, dafür trägt die Dame einen Bart. Der Bauer hingegen wirkt etwas androgyn. Folgerichtig wird das Kartenset nicht Jass, sondern «Jass*» genannt, also mit Gendersternchen. Der Grafikerin war aber wichtig, so schreibt sie auf der Plattform, dass die herkömmlichen Figuren erkennbar bleiben. «Es bleibt bei der traditionellen Spielpraxis.»