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Mittwoch
24.02.2010

Ein Mailänder Gericht verurteilte drei Führungsleute von Google Italien zu sechs Monaten Gefängnis. Sie hätten nicht entsprechend schnell genug gehandelt, um ein brutales Video zu verhindern, das von Schülern mit Handy über einen autistischen Kameraden gefilmt wurde. Der junge Autist wurde von den Filmern brutal geschlagen und traktiert. Und die Schüler stellten den Videobeitrag auf Google Video unter der Rubrik «Lustige Filme» ins Web. Erst nach zwei Monaten Protestaktionen handelten die Google-Leute und löschten das Video.

Nach italienischen Medienberichten sei dies das erste Mal, dass Netzbetreiber und Provider von einem Gericht zur Rechenschaft gezogen worden seien. Das Urteil könnte also zu einem Präzendenzfall werden. Bei Google jedoch reagiert man abwehrend. Nach den Gesetzen Italiens und der EU sei Google nicht verpflichtet, alle veröffentlichten Inhalte zu kontrollieren. Sobald sie vom brutalen Video erfahren hätten, habe man das Video gelöscht, erklärte der Google-Italienchef David Drummond am Mittwoch in Mailand.

Die Richter waren jedoch anderer Meinung; sie kritisieren, dass der Provider es unterlassen hat, das Einverständnis für die Veröffentlichung aller an dem Video Beteiligten einzuholen. Google will Berufung gegen dieses Urteil einreichen.