Content:

Freitag
20.02.2004

Der Internet-Dienstleister Lycos Europe wird auch das laufende Geschäftsjahr mit roten Zahlen beenden. Er rechne allerdings mit einer deutlichen Verbesserung von Umsatz und Ergebnis, sagte Verwaltungsratspräsident Christoph Mohn bei der Bilanzpressekonferenz in Frankfurt. Genaue Prognosen wollte er keine geben. Das Unternehmen sei aber bis Ende 2008 finanziert, selbst wenn weitere Verluste anfallen sollten. Hohe Erwartungen setzt Lycos in seine Chat-Dienste: Über die Lizenzierung an andere Anbieter soll sich die Zahl der Nutzer 2004 auf über 4 Millionen verdoppeln.

2003 lag der Verlust bei 56,1 Mio. Euro (2002: -179,0 Mio. Euro). Die Erlöse sanken vor allem durch Verkäufe von Beteiligungen um 28% auf 85 Mio. Euro. Die börsennotierte Lycos Europe N.V. betreibt eines der grössten europäischen Internetportale und ist in zehn Ländern aktiv. Offizieller Sitz des Unternehmens ist Haarlem in den Niederlanden, die Zentrale befindet sich jedoch in Gütersloh. Lycos bietet E-Mail, Homepages und andere Internet-Dienstleistungen an, Einnahmen werden aus Werbung, Zugangsgebühren und kostenpflichtigen Services erzielt. Lycos Europe will seinen Umsatz mit Bezahldiensten in zwei bis vier Jahren auf 100 Mio. Euro verfünffachen und deren Anteil am Gesamtumsatz von heute einem Fünftel auf rund ein Drittel steigern.