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Donnerstag
22.10.2020

Medien / Publizistik

Für Belsat TV arbeitet der Journalist Ales Ljubentschuk, der wegen seiner Arbeit nun 15 Tage im Gefängnis sitzt.

Für Belsat TV arbeitet der Journalist Ales Ljubentschuk, der wegen seiner Arbeit nun 15 Tage im Gefängnis sitzt.

Das weissrussische Regime unter Alexander Lukaschenko zensiert mehr und mehr auch das Internet. Am Dienstag fiel mit dem Telegram-Kanal «Nexta Live» ein wichtiges Sprachrohr der Opposition der Repression zum Opfer.

Laut einem Gericht verbreite der Telegram-Kanal «Nexta Live» «extremistisches Material» und müsse gesperrt werden, hiess es aus Minsk. Der Kanal ist auch in Westeuropa bekannt. Manche Medien nutzen ihn als Quelle für die Berichterstattung über die Proteste in Weissrussland.

Gemäss der unabhängigen belarusischen Journalistenvereinigung wurden seit Anfang Oktober 85 Medienschaffende festgenommen. Seit der umstrittenen Präsidentschaftswahl am 9. August sollen es inzwischen fast 300 Reporterinnen und Reporter sein.

Acht Medienschaffende sitzen derzeit im Gefängnis. Davon wurden laut der Journalistenorganisation sieben am vergangenen Wochenende festgenommen. Fünf von ihnen wurden am Montag wegen der Teilnahme an nicht genehmigten Protesten und «Widerstand gegen die Staatsgewalt» zu Arreststrafen verurteilt.

Darunter zum Beispiel der Journalist Ales Ljubentschuk, der für Belsat TV arbeitet. Wegen seiner Arbeit sitzt er nun 15 Tage im Gefängnis.

Oder die freie Journalistin Elena Downar. Sie wurde bereits am 26. September beim «Marsch der Frauen» in Minsk festgenommen und zu 15 Tagen Arrest verurteilt.

Besonders grotesk: Obwohl sie während der Demo vom 11. Oktober nach wie vor im Gefängnis war, wurde sie einen Tag später erneut zu abermals 15 Tagen Arrest verurteilt. Offiziell wegen der Teilnahme an nicht genehmigten Protesten.