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Montag
25.08.2003

Die US-Justiz hat zusammen mit der Börsenaufsicht SEC eine Untersuchung über die Aktivitäten des US-Telekomausrüsters Lucent Technologies in Saudi-Arabien eingeleitet. Die Schweizer Firma ACEC wird ebenfalls unter die Lupe genommen. Laut einem offiziellen Dokument von Lucent verdächtigt die Justiz den US-Konzern der aktiven Bestechung. Die Untersuchung ist aufgrund einer Klage des saudi-arabischen Telekom-Unternehmens National Group for Communications and Computers vom vergangenen 8. August gegen Lucent eröffnet worden. National Group firmiert heute als Silki La Silki Telecommunications Co.

Das Lucent-Dokument, das der US-Börsenaufsicht SEC übergeben worden ist, enthält keine präzise Angabe zur erwähnten Klage. Im Dokument steht lediglich, dass Lucent bereit sei, mit den Untersuchungsbehörden zusammen zu arbeiten. Laut der Internetseite des «Wall Street Journal» wird in der Klage versichert, Lucent habe einen saudischen Verantwortungsträger mit Bargeld, Geschenken und Gratisbenützung eines Privatflugzeuges bestochen. Ziel der Bestechungen sei es gewesen, Lucent bei der Vergabe von Grossaufträgen zu begünstigen.

Laut der Klageschrift haben Lucent und das Lausanner Beratungsbüro für technische und wirtschaftliche Fragen (ACEC) dem ehemaligen Post- und Telekommunikationsminister Ali Al-Johani zwischen 1995 und 2002 über 15 Mio. Dollar an Schmiergeldern bezahlt. ACEC-Verwaltungsrat Renaud Michel weist die Vorwürfe als gegenstandslos zurück. «Diese Informationen entbehren jeglicher Grundlage», erklärte er am Montag der Nachtrichtenagentur SDA. Die Geldtransaktionen hätten die ACEC in keiner Art und Weise betroffen, fügte er hinzu.