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Dienstag
27.07.2010

Nach der Katastrophe bei der Loveparade in Duisburg sind beim Deutschen Presserat bis Montagmittag bereits rund 100 Beschwerden über die Berichterstattung eingegangen. Diese richten sich alle gegen die «Bild»-Zeitung und/oder ihr Internetportal «Bild.de». Dies erklärte am Montag eine Presseratssprecherin der Nachrichtenagentur ddp. Die Leserinnen und Leser stossen sich besonders an den detaillierten Fotos von Opfern.

Die «Bild»-Zeitung und ihr Internetportal «Bild.de» machen derzeit mit dem Werbeslogan «Das Loveparade-Drama: Alle Infos, alle Bilder, alle Videos» auf sich aufmerksam. Besonders anstossend: Die «Bild» hat in ihrer Printausgabe sowie im Internet unter dem Titel «Trauer um 19 Tote auf der Loveparade - Das sind die Opfer der Tragödie» Bilder und Kurzbiografien mehrerer gestorbener Loveparade-Besucher veröffentlicht.

Jede Person kann sich beim Deutschen Presserat über Bezahlzeitungen, Zeitschriften und über journalistisch-redaktionelle Beiträge aus dem Internet beschweren. Das Beschwerdeformular kann direkt im Internet unter www.presserat.info ausgefüllt werden - auch von Schweizerinnen und Schweizern, die sich über die Berichterstattung in deutschen Print- und Onlinemedien ärgern.

Das härteste Sanktionsmittel des Deutschen Presserats wäre die Rüge. Öffentliche Rügen muss das Medium, das die Grenzen der Medienethik überschritten hat, zwingend abdrucken.