Nach der Katastrophe bei der Loveparade in Duisburg sind beim Deutschen Presserat bis Montagmittag bereits rund 100 Beschwerden über die Berichterstattung eingegangen. Diese richten sich alle gegen die «Bild»-Zeitung und/oder ihr Internetportal «Bild.de». Dies erklärte am Montag eine Presseratssprecherin der Nachrichtenagentur ddp. Die Leserinnen und Leser stossen sich besonders an den detaillierten Fotos von Opfern.
Die «Bild»-Zeitung und ihr Internetportal «Bild.de» machen derzeit mit dem Werbeslogan «Das Loveparade-Drama: Alle Infos, alle Bilder, alle Videos» auf sich aufmerksam. Besonders anstossend: Die «Bild» hat in ihrer Printausgabe sowie im Internet unter dem Titel «Trauer um 19 Tote auf der Loveparade - Das sind die Opfer der Tragödie» Bilder und Kurzbiografien mehrerer gestorbener Loveparade-Besucher veröffentlicht.
Jede Person kann sich beim Deutschen Presserat über Bezahlzeitungen, Zeitschriften und über journalistisch-redaktionelle Beiträge aus dem Internet beschweren. Das Beschwerdeformular kann direkt im Internet unter www.presserat.info ausgefüllt werden - auch von Schweizerinnen und Schweizern, die sich über die Berichterstattung in deutschen Print- und Onlinemedien ärgern.
Das härteste Sanktionsmittel des Deutschen Presserats wäre die Rüge. Öffentliche Rügen muss das Medium, das die Grenzen der Medienethik überschritten hat, zwingend abdrucken.
Dienstag
27.07.2010




