Das Fernsehen der Zukunft braucht eine neue Technologie. Swisscom und Cablecom wollen deshalb ihre Netze aufrüsten. Einige regionale Kabelanbieter haben nun ebenfalls die Initiative ergriffen. Sie lassen die Glasfasern bis zu den Privatkunden legen und gehen damit weiter als die grossen Telekommunikationsunternehmen. Das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (EWZ) hat nach einer positiven Volksabstimmung im März dieses Jahres mit dem Bau eines Glasfasernetzes begonnen.
In einer Basler Wohnbaugenossenschaft hat die Firma CATV Satellitentechnik erstmals grossflächig Glasfaserkabel bis zu den Endkunden installiert. Bislang kamen nur Geschäftskunden in den Genuss der ultraschnellen Leitungen. Nun seien auch für Privatkunden Surfgeschwindigkeiten von 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) und mehr kein Problem, erklärt CATV-Geschäftsführer Werner Zimmermann. Auf dem neuen Glasfasernetz der Basler Überbauung laufen inzwischen 45 analoge und 600 digitale TV-Programme sowie 30 hochaufgelöste Sender (HDTV). «Wir können im Extremfall bis zu 3000 TV-Programme übertragen», sagt Zimmermann weiter. Zudem sei die TV-Bildqualität bei seiner Glasfaser-Anlage deutlich besser als bei Swisscom oder Cablecom.
Auch der Kabelnetzbetreiber Télévision Sierre hat bereits vor einem Jahr damit begonnen, sein Netz auf Glasfaser umzurüsten. Allerdings erreichen die Glasfasern nur die Quartierverteilkästen. Von dort aus werden die Kunden mit traditionellen Kupferkabeln bedient. Einen Schritt näher zum Endkunden ging auch die Stadtantennen AG in Baar (ZG), die in einer Wohnüberbauung als Pilotprojekt Glasfasern bis in die Gebäude zog, aber nicht in die einzelnen Wohnungen.
Die Probleme verschärfen sich noch durch das hochaufgelöste Fernsehen (HDTV), das bald auch in der Schweiz auf breiter Front starten wird. Denn ein HDTV-Kanal beansprucht ein Mehrfaches der Netzkapazität eines TV-Kanals in herkömmlicher Standardqualität. Deshalb treiben Cablecom und Swisscom die Aufrüstung ihrer Netze für hunderte von Millionen Franken beschleunigt voran. Konkret rüstet die Swisscom im Verlauf des nächsten Jahres in Zürich Aussersihl und Oerlikon rund 300 Wohnungen nur mit Glasfasertechnik aus. - Siehe auch: Ein erster Kunde für das EWZ-Breitbandnetz in Zürich
Donnerstag
27.09.2007