Die Verhandlungen über die neuen Mindestlöhne im Buchhandel der Deutschschweiz sind auch nach der zweiten Runde gescheitert, obwohl der Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband (SBVV) sein Angebot leicht erhöhte: Angestellte mit Löhnen bis 4500 Franken sollten eine Lohnerhöhung von 0,5 % (Teuerung) erhalten, was einer Lohnsummenerhöhung von gut 0,3% entspreche, wie die Sektor Buch- und Medienhandel der Gewerkschaft Comedia, welche die Verhandlungen mit dem SBVV führte, am Mittwoch mitteilte. Zudem sollte die unverbindliche Empfehlung abgegeben werden, die Lohnsumme zusätzlich um 0,5% zu erhöhen, um individuelle Lohnanpassungen vorzunehmen. Dieses Angebot wurde von der Comedia abgelehnt. Sie forderte, ausgehend von der Produktivitätsentwicklung und der UBS-Prognose für den Detailhandel, eine durchschnittliche Erhöhung von 0,7%.
Aber nicht nur die Vorstellungen über die Lohnerhöhungen lagen gemäss Comedia zu weit auseinander, sondern auch diejenigen über die Ziele von Verbandsverhandlungen. Nach den gescheiterten Verhandlungen werden nun nur die Mindestgehälter automatisch der Teuerung angepasst. Danach beträgt der Mindestlohn im 1. Jahr nach der Berufslehre 3470 Franken im Monat, ab dem 4. Jahr sind es 3720 Franken. Die Lohnabschlüsse sind für die Mitgliedsfirmen des SBVV zwingend. Etwa 1700 der rund 2500 Buchhandelsangestellten der Deutschschweiz unterstehen dem GAV.
Mittwoch
12.11.2003