20´000 Personen haben am Samstag an einer Kundgebung der Gewerkschaften gemeinsam mit Parteien und Frauenorganisationen auf dem Berner Bundesplatz die Lohngleichheit zwischen den Geschlechtern eingefordert.
Lohndiskriminierung lasse sich in verschiedenen Branchen wiederfinden. Die Demonstration sei ein starkes Signal an Politik und Wirtschaft, nun endlich vorwärts zu machen, forderte die Gewerkschaft Syndicom. Farbige Ballone und viele Transparente prägten das Bild auf dem Bundesplatz.
«Der Nationalrat ist in der Pflicht, die minimalen Massnahmen für die Herstellung von Lohngleichheit anzugehen und den Artikel‚ gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit in der Bundesverfassung faktisch umzusetzen. Dass den Frauen durch die fehlende Gleichstellung jedes Jahr zehn Milliarden Franken entgehen, darf die Politik nicht weiter hinnehmen. Das Parlament muss sich der Einflussnahme von Unternehmen, die sich der Lohngleichheit verweigern, entziehen», so eine Rednerin.
Die Gleichstellung sei ja seit 37 Jahren in der Verfassung verankert, das Gesetz dazu seit 22 Jahren in Kraft. Dennoch seien Macht und Geld auch heute unterschiedlich auf Frauen und Männer verteilt, erklärten Sprecherinnen von Gewerkschaften, Parteien und Frauenorganisationen auf dem Bundesplatz.
Frauen verdienten rund einen Fünftel weniger als Männer, seien in Politik und Wirtschaft untervertreten und verrichteten den Hauptteil der unbezahlten Arbeit. Jeder Frau entgingen so pro Monat im Schnitt 600 Franken.