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Freitag
05.08.2022

Kino

Wollen zusammenspannen: Jonah A. Nazzaro (künstlerischer Direktor), Frédéric Maire (Kulturjournalist), Francesco Lurati und Monica Duca Widmer (USI), Marco Solari (Festival), Mario Timbal (RSI), Raphaël Brunschwig (Geschäftsführer Festival)...

Wollen zusammenspannen: Jonah A. Nazzaro (künstlerischer Direktor), Frédéric Maire (Kulturjournalist), Francesco Lurati und Monica Duca Widmer (USI), Marco Solari (Festival), Mario Timbal (RSI), Raphaël Brunschwig (Geschäftsführer Festival)...

In Locarno wurde am Donnerstag eine Absichtserklärung verabschiedet, in der sich das Locarno Film Festival, die Cinèmathèque suisse, die Radiotelevisione svizzera (RSI) und die Università della Svizzera (USI) verpflichten, die Archive der Veranstaltung zu erhalten und aufzuwerten.

Zunächst steht eine Phase der Katalogisierung, Identifizierung und Digitalisierung an, wie das Festival mitteilt. Danach werden die vier Unterzeichner spezifische Forschungs- und Förderungsprojekte des katalogisierten Materials unternehmen.

Seit dem Jahr 1946 ist das Locarno Film Festival eine Plattform für den offenen Vergleich von kulturellen, sozialen und politischen Bewegungen und wird auf der ganzen Welt als Ort der Präsentation und des Dialogs rund um das Kino anerkannt.

«Um das wertvolle Erbe seiner Geschichte, seiner Ideen und seiner prägenden Persönlichkeiten zu erhalten», haben vier der wichtigsten kulturellen Institutionen der Schweiz ihre Kräfte vereint und ein weitreichendes Projekt ins Leben gerufen, das die Archive der Veranstaltung erhalten und aufwerten soll.

Die Archive werden dafür ins Forschungs- und Archivierungszentrum der Cinèmathèque suisse in Penthaz verlegt, Kanton Waadt.

In der ersten Phase, die im Forschungs- und Archivierungszentrum der Cinèmathèque suisse in Penthaz und unter dessen Führung stattfinden wird, werden die Materialien katalogisiert, identifiziert und digitalisiert. Später sollen die Förderer spezifische Projekte aufnehmen.

Monica Duca Widmer, Präsidentin des Verwaltungsrates der Università della Svizzera italiana sagt: «Jeder Partner engagiert sich in dieser gemeinsamen Anstrengung mit den eigenen Spezifitäten. Die USI verfügt über die Kenntnisse und Methoden den eigenen Instituten, die Forschungs- und Förderungsprojekte des katalogisierten Materials unternehmen werden. Der grosse Reichtum der Archive verspricht, dass man interessante Forschungsprojekte in verschiedenen Bereichen erstellen kann: von den Geisteswissenschaften zu den digitalen Technologien, von der Kunstgeschichte bis hin zur künstlichen Intelligenz.»

«Ich kenne die Wichtigkeit des Festivals und seiner Archive gründlich und aus dem Inneren, sie erzählen das kulturelle, soziale, politische und wirtschaftliche Leben unseres Landes und stellen es im Vergleich zur Welt.» Locarno habe die ersten Widerstandsbewegungen mittels Filmen aus Ungarn, Tschechoslowakei oder Polen aufgedeckt. Locarno zeichnete auch die Erneuerung des iranischen Kinos durch Abbas Kiarostami und vielen mehr aus. «Unsere Institution wurde im Jahr 1948 gegründet und arbeitet seit den 50er-Jahren aktiv mit dem Festival zusammen, deshalb freut es mich, dass wir dieses Archiv bei uns aufnehmen können», erklärt Frédéric Maire, Direktor der Cinèmathèque suisse.