Am Wochenende geht das Filmfestival von Locarno mit der Verleihung der Preise zu Ende, aber schon jetzt lässt sich eine erste Bilanz ziehen. Aufgefallen ist dieses Jahr insbesondere, dass das Herzstück des Anlasses, die Piazza Grande, dieses Jahr unter einer prekären Programmierung gelitten hat. Am besten kamen gemessen an den Publikumszahlen zwei Schweizer Filme an, wogegen die deutschen Premieren schlecht abschnitten: «Unter Bauern» von Ludi Boeken kam auf 5500 und «Same Same But Different» von Detlev Buck auf 6100 Zuschauer.
Christoph Schaubs amüsante, heiter-ironische Altersreflexion «Giulias Verschwinden» lockte dagegen 7200 Menschen an und das kindliche mystische Geisterspiel «La valle delle ombre» des ungarnstämmigen Mihaly Györik, der im Tessin heimisch geworden ist, schaffte es sogar auf 7800. Das harmlose Schreckmümpfeli um eine Wildschweinbestie und eine Kindsmörderin zog viele Tessiner an. So wurde die Aufführung nicht unerwartet zum Heimspiel.
Doch dazwischen lagen regelrechte Abstürze: Die Manga-Nacht vergangenen Montag lockte gerade mal 2500 Zuschauer an und das französische Liebesdrama mit Weltkatastrophenhintergrund «Les derniers jours du monde» von Arnaud und Jean-Marie Larrieu am Sonntag (!) sahen nur 4600 Piazza-Besucher. Fazit: Manche Filme waren schlicht nicht Piazza-tauglich.
Freitag
14.08.2009



