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Sonntag
05.01.2003

Der russische Literatur-Nobelpreisträger Alexander Solschenizyn ist mit Bluthochdruck in ein Moskauer Spital gebracht worden. Der 84-Jährige will dort wenn möglich weiterarbeiten, wie der Solschenizyn-Fonds am Samstag mitteilte. Der gesundheitliche Zustand des Schriftstellers sei «zufriedenstellend», hiess es. Solschenizyn ist Autor des Buchs «Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch», für den er 1970 den Literatur-Nobelpreis erhalten hatte. Der Schriftsteller war von der kommunistischen Staatsführung 1974 ausgewiesen und zunächst von seinem Freund, dem deutschen Schriftsteller Heinrich Böll, aufgenommen worden. Später lebte er vorübergehend in Zürich. Solschenizyn durfte erst nach dem Zerfall der Sowjetunion aus seinem Exil in den USA nach Russland zurückkehren. Bereits in den vergangenen Monaten hatte es Gerüchte gegeben, Solschenizyn sei schwer erkrankt. In den russischen Fernsehnachrichten fanden die gesundheitlichen Probleme Solschenizyns keine Erwähnung.