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Donnerstag
30.05.2002

In Deutschland ist ein Literatenstreit um das neueste Werk von Martin Walser ausgebrochen. Der Herausgeber und Feuilleton-Verantwortliche, Frank Schirrmacher, hat den Vorabdruck des Romans «Tod eines Kritikers» in einem Offenen Brief abgelehnt, da er «eine Exekution» und ein «Dokument des Hasses» sei. Mit der Hauptfigur des Romans sei eindeutig der 82-jährige Marcel Reich-Ranicki, gemeint. Literaturkritiker Reich-Ranicki wirft nun Walser ebenfalls vor, «leicht erkennbare Personen lächerlich zu machen und teilweise zu denunzieren». Inzwischen bestätigte Walser am Donnerstagabend, Reich-Ranicki habe ihm als Vorbild für seine «literarische Figur namens André Ehrl-König» gedient. Dieser Ehrl-König täuscht in dem Roman seine eigene Ermordung vor.