Die «New York Times» hat die Transformation vom Berufsportal zum Newsfeed schon im August thematisiert, nun zieht die «Süddeutsche Zeitung» auf ihrer Medienseite vom 25. November nach. Linkedin sei das grösste soziale Netzwerk mit über 645 Millionen Mitgliedern. Könnte es sein, dass soziale Medien in der Zukunft Büroangelegenheit werden?
Gegenüber Facebook, das seine Nutzer als Ware für Marketingzwecke ausbeutet und mittels Micro-Targetting Wahlen über den ganzen Globus verstreut, hat LinkedIn einen grossen Vorteil: Es liefert Jobs und Business-Authentizität.
Die Postings bei LinkedIn sind nicht wie oft bei Twitter Hassbotschaften, Shitstorm-Triggers oder andere maulige Angelegenheiten, sondern meist in neutralem Ton gehalten. Zudem ist LinkedIn – im Unterschied zu anderen Plattformen, die einen hohen Börsenwert bei immensen Schulden aufweisen – wirtschaftlich erfolgreich.
Für Microsoft, dem Besitzer von LinkedIn, generierte das Business-Network gemäss «New York Times» 5,3 Milliarden Dollar. Der nächste Schachzug von LinkedIn, der mit grossem Mediengedöns verbreitet wird, besteht darin, dass das Netzwerk immer mehr kuratierte Nachrichten anbieten will.
Auch vermarktet sich LinkedIn äusserst geschickt, wie die Pressereaktionen auf LinkedIns Publikationen betreffend Nutzer, Influencer und Geschäftsgewinn zeigen. Dies, obwohl die meisten Angaben von LinkedIn selber stammen und nur teilweise transparent verifiziert werden können.