Die Liechtensteiner Volksblatt AG wird liquidiert und das «Volksblatt» eingestellt. Dies habe die Generalversammlung am Dienstag auf Vorschlag des Verwaltungsrats «einhellig» beschlossen, wie es aus dem «Ländle» heisst.
Damit ist eingetreten, was bereits seit Anfang Februar in der Luft lag. Der Verwaltungsrat hatte der Generalversammlung die Einstellung der Tageszeitung vorgeschlagen, wie der Klein Report bereits berichtete.
Damit geht die mit knapp 145 Jahren älteste Tageszeitung Liechtensteins schon bald ein letztes Mal in den Druck.
«Die Rahmenbedingungen haben sich für Print-Medien während der vergangenen Jahre stark verändert. Sinkende Werbeeinnahmen – ein beträchtlicher Teil der Werbegelder fliesst heutzutage zu Firmen wie Google und Facebook – und eine konstant sinkende Anzahl an Printabonnenten machen nahezu jeder Zeitung zu schaffen. Gleichzeitig ist die Bereitschaft, für digitale Nachrichteninhalte zu bezahlen, noch zu wenig ausgeprägt», begründete der Verwaltungsrat die Einstellung.
In Liechtenstein komme erschwerend die Kleinheit des Marktes hinzu, die vor einigen Jahren erfolgte massive Kürzung amtlicher Inserate sowie die von der Politik beschlossene Streichung der sogenannten Gläubigeraufrufe in den Landeszeitungen, die im August 2023 wirksam werden wird.
«Trotz intensiver Bemühungen des Verwaltungsrates, das ‚Volksblatt‘ weiterzuführen, des Einbezugs externer Spezialisten sowie Kapitalerhöhungen und finanzieller Zuschüsse war vor diesem Hintergrund ein langfristig wirtschaftlicher Betrieb nicht mehr realisierbar.»
Eine ordentliche Liquidation der Liechtensteiner Volksblatt AG «unter vollständiger Befriedigung sämtlicher Gläubiger» sei möglich, heisst es weiter.