Das «Volksblatt» aus Liechtenstein hat seine Dienstagsausgabe eingestellt. Der «drastische Rückgang im Inseratebereich» habe der Zeitung aus dem Fürstentum «einen Strich durch die Rechnung gemacht», erklärte «Volksblatt»-Verwaltungsratspräsident Rudolf Lampert dem Klein Report.
Auch Liechtenstein spüre «das schwierige wirtschaftliche Umfeld für Journalismus», konstatierte Lampert. Zusammen mit dem Verwaltungsrat und der Geschäftsleitung der Liechtensteiner Volksblatt AG habe er nun entschieden, «die gedruckte Auflage des `Volksblattes` um eine Ausgabe zu reduzieren».
Mit der Einstellung der Dienstagsausgabe können «allein durch Druck- und Vertriebskosten mehr als 200 000 Franken eingespart werden», sagte Lampert gegenüber dem Klein Report. Weitere Massnahmen sollen «Einsparungen von weit mehr als 300 000 Franken» ermöglichen. Solche Beträge seien für die Liechtensteiner Volksblatt AG «von existenzieller Bedeutung».
Für Lampert musste schliesslich der Dienstag daran glauben: Denn der Montag war «keine Option», da in dieser Ausgabe «praktisch das ganze Wochenende aufgearbeitet wird». Auch die Einstellung der Samstagsausgabe «war keine Lösung», erklärte er. Aktuelle Informationen würden am Dienstag aber weiterhin auf der Webseite volksblatt.li zur Verfügung stehen.
Das «Volksblatt» - eine von zwei Zeitungen in Liechtenstein - erschien das erste Mal vor 140 Jahren und weist heute eine Normalauflage von 8500 Exemplaren auf. Die nun angekündigte Einstellung der Dienstagausgabe ist aber nur ein Teil der Sparübungen: Bereits in den letzten drei Jahren wurden wegen finanziellen Problemen Massnahmen getroffen, die «jährlich 800 000 Franken» einsparten, so Lampert weiter.
Das «schwierige wirtschaftliche Umfeld» zieht auch personelle Auswirkungen nach sich: «Im Zuge der Reorganisation» musste eine Stelle durch Kündigung abgebaut werden, sagte Lampert dem Klein Report. Zudem wurde eine weitere Person, die «bereits vorher gekündigt hat», nicht mehr ersetzt.
Doch der Verwaltungsratspräsident gibt sich kämpferisch und will die publizistische Leistung vor Abstrichen schützen: «Die zwei Stellen werden im Backoffice abgebaut, da wir im redaktionellen Teil die Qualität mit allen Mitteln erhalten wollen.»
Eine Zusammenlegung der zwei Liechtensteinischen Zeitungen sieht Lampert jedoch nicht: «Wir sind überzeugt, dass schon alleine aus demokratiepolitischen Gründen mindestens zwei Medien im Land eine Existenzberechtigung haben.» Die gedruckte Ausgabe des Liechtensteiner «Volksblatts» soll weiterhin «ein wesentlicher Bestandteil» des Verlages sein.