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Mittwoch
14.12.2005

TV / Radio

Das Liechtensteiner Parlament, der Landtag, hat am Mittwoch drei neue Mitglieder in den siebenköpfigen Verwaltungsrat des Staatssenders Radio Liechtenstein gewählt, darunter Präsident und Vize.

Die Wahl war nötig geworden, weil das Parlament zwei Mitglieder «wegen grober Pflichtverletzung» abgewählt und ein drittes Mitglied von sich aus den Hut genommen hatte. Neuer Verwaltungsratspräsident ist der 39-jährige Betriebsökonom Clemens Laternser aus Vaduz. Der 27-jährige Samuel Ritter wurde anschliessend zum Vizepräsidenten gewählt. Die 35-jährige Stefanie von Grünigen-Sele aus Eschen ist das dritte neue VR-Mitglied.

Der neue Verwaltungsrat muss namentlich die Finanzen des Staatssenders in Ordnung bringen. Vom Parlament wurde er am Mittwoch aufgefordert, bis Juni nächsten Jahres eine Bestandesaufnahme über das Defizit vorzulegen. Verlangt wurde überdies ein Konzept mit Zielformulierungen sowie ein realistisches Budget. In der Juni-Sitzung des Landtags müssten die finanziellen Altlasten des Senders abgelegt und die «Finanzuhr» müsse auf null gestellt werden.

Für die Verstaatlichung des früheren Radio L auf Anfang 2004 hatte der Landtag rund 10 Mio. Franken bewilligt. Der Staatssender kam aber nie aus den roten Zahlen heraus. Zusätzlich belasteten personelle Wechsel und ein Personalabbau das Klima. Der Schweizer Journalist Mario Aldrovandi war im März nach weniger als einem Jahr als Intendant vom Verwaltungsrat fristlos entlassen worden. Seine Ansprüche will Aldrovandi, der auf einen vierjährigen Vertrag pocht, vor Gericht durchsetzen. - Mehr dazu: Abgesetzte Radio-Verwaltungsräte gehen vor Gericht, Liechtensteinischer Rundfunk mit «fortlaufendem Erfolg» und Köpferollen beim Liechtensteiner Radio