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Montag
03.10.2016

TV / Radio

In Libyen ist ein niederländischer Fotoreporter getötet worden, der von der Offensive gegen die Dschihadistenmiliz «Islamischer Staat» (IS) in Sirte berichtete, wie deutsche Medien schreiben.

Der Journalist Jeroen Oerlemans sei an den Folgen eines Schusses in die Brust gestorben, sagte ein Arzt im Krankenhaus von Misrata, wo regierungstreue Kämpfer behandelt werden.

Ein IS-Scharfschütze habe Oerlemans, der unter anderem für das belgische Magazin «Knack» arbeitete, tödlich getroffen. Das Magazin bestätigte den Tod des Mitarbeiters, der eine Frau und drei kleine Kinder hatte. Oerlemans soll eine kugelsichere Weste und einen Helm getragen haben, als er getroffen wurde. Er soll eindeutig als Reporter erkennbar gewesen sein, sagt ein anderer Journalist, der mit ihm gemeinsam unterwegs war.

Der niederländische Aussenminister Bert Koenders sagte zu Oerlemans' Tod, der Journalist sei stets an jene Orte gegangen, vor denen andere gestoppt hätten. «Es ist zutiefst traurig, das er nun den höchsten Preis dafür gezahlt hat.»

Der niederländische Botschafter in Libyen, Eric Strating, twitterte: «Ruhe in Frieden. Deine Fotos von Sirte, Libyen und anderen Orten werden ewig leben.»

Oerlemans war 2012 kurzzeitig von radikalen Islamisten in Syrien entführt worden, wie auch sein britischer Kollege John Cantlie. Beide wurden damals von der Freien Syrischen Armee gerettet. Oerlemans hatte unter anderem auch über den Krieg in Afghanistan und die Reise von Flüchtlingen nach Europa berichtet.