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Dienstag
26.02.2002

Der gross angelegte Einstieg des US-Medienkonzerns Liberty Media ins deutsche TV-Kabelnetz und Fernsehgeschäft ist endgültig gescheitert. Das Unternehmen dürfe wegen zu erwartender Wettbewerbsverschlechterungen mit Nachteilen für den Verbraucher nicht wie geplant grosse Teile des Telekom-Kabelnetzes kaufen, gab Kartellamtspräsident Ulf Böge am Dienstag bekannt. Damit muss die Deutsche Telekom für ihr noch nicht veräussertes Restnetz neue Käufer suchen. Auch ausländische Investoren unterlägen den Regeln des deutschen Wettbewerbsrechts, sagte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums. Gegen die Entscheidung des Kartellamtes kann Liberty noch gerichtlich vorgehen oder eine Ministererlaubnis zur Genehmigung beantragen. Auf beide Schritte will das Unternehmen jedoch nach eigenen Angaben verzichten. Liberty wollte für umgerechnet 8,1 Milliarden Franken 60% des Telekom-Breitbandkabelnetzes übernehmen. Die Telekom bedauerte die Entscheidung, da sich durch den entgangenen Milliarden-Verkaufserlös auch ihr Schuldenabbau hinauszögern wird. Über neue Kaufinteressenten wurde bislang nur spekuliert. Mehr dazu unter: Liberty: Kartellamt gegen Kauf der Kabelnetze und Kartellamt verwehrt Liberty Endkundengeschäft