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Dienstag
21.06.2022

Marketing / PR

Levente Paal ist aktuell Vorstandsvorsitzender der Swissfilm Association und wird zusammen mit Rudi Haller den Verband in Cannes vertreten...         (Bild: WirzFraefelPaal)

Levente Paal ist aktuell Vorstandsvorsitzender der Swissfilm Association und wird zusammen mit Rudi Haller den Verband in Cannes vertreten... (Bild: WirzFraefelPaal)

Die Swiss Party unter der Regie der Swissfilm Association gehörte in Cannes über Jahre zum beliebten Ritual. Das Treffen von Kunden, Kreativen und Kameraleuten wurde von Interessierten regelmässig überrannt.

Nach zwei pandemiebedingten Ausfällen will man das Hochfahren des Events in diesem Jahr noch sorgfältig angehen. Auf die grosse Party wird verzichtet. Ganz ohne ein Treffen der Schweizerinnen und Schweizer im Exil soll es aber nicht abgehen.

Der Klein Report hat Levente Paal von der Swissfilm Association zu den Plänen der Filmerinnen und Filmer in Cannes befragt.

Wie wird die Präsenz von Swissfilm Association in Cannes sein?
Levente Paal:
«Ich werde zusammen mit Rudi Haller als offizielle Vertreter des Verbandes dort sein. Es wird am Donnerstag von 12 bis 15 Uhr an der Rado Beach einen Lunch geben.»

Ist ein Löwe in Cannes für die Filmer nach wie vor die ganz grosse Auszeichnung? Es gibt ja inzwischen einige Wettbewerbe weltweit, die sich sehr fokussiert mit dem Thema Film auseinandersetzen.
Paal:
«Absolut. Die Cannes Lions haben eine grosse Tradition und man kann sich ‚von‘ schreiben beim Gewinn eines Löwen. Die internationalen Jurymitglieder gehören in ihrem Fach zu den kompetentesten Kreativen. Aber einen Cannes Lion zu gewinnen – ohne Schweizer Jury-Mitglied in der jeweiligen Kategorie – ist leider kaum erreichbar. Das gestaltet sich auch in anderen grossen Wettbewerben wie zum Beispiel EPICA nicht anders. Die meisten der Gewinner der internationalen Werbe-Wettbewerbe sind zudem Produktionen mit weit höheren Etats aus grossen Märkten mit grossen Brands. Für die Schweizer Auftrags- und Werbefilmer hat der EDI deshalb sicherlich die grösste Relevanz.»

Früher wirkte die Swissfilm Association aktiv beim Young Directors Award mit. Wie präsentiert sich die Situation in diesem Sommer?
Levente Paal:
«Der Young Directors Award ist eine Veranstaltung des Europäischen Werbefilmproduzenten Verbands CFP-E. Er wurde über 20 Jahre von Swissfilm als Mitglied des CFP-E’s unterstützt und hat sich sehr gut entwickelt. Seit drei Jahren wird der Young Directors Award losgelöst vom CFP-E veranstaltet und ist in diesem Sinne eine eigenständige Veranstaltung, die sich selber tragen kann. Natürlich finden wir alle den Young Directors Award nach wie vor eine ganz tolle Sache und stehen voll dahinter.»

Was plant Levente Paal als neuer Präsident der Swissfilm Association sonst noch für den Nachwuchs?
Paal:
«Zuerst möchte ich auf unsere neuen Strukturen aufmerksam machen. Statt dem Präsidium gibt es neu einen Vorstandsvorsitz, der im Jahresturnus rotiert. Der Vorstand setzt sich aktuell aus acht Mitgliedern zusammen. In diesem Gremium werden alle wichtigen Geschäfte behandelt. Der Vorstand ist viel stärker in die Planung und Umsetzung integriert. Das Thema Nachwuchsförderung ist ein aktuelles Thema und wir diskutieren alle zusammen die Möglichkeiten. Es sind einige Projekte in Diskussion, noch nicht spruchreif. Wir wollen Nachwuchsförderung so betreiben, dass die Branche auch etwas davon hat. Das Angebot wird sich am Bedürfnis der Produktionen ausrichten.»

Die Swissfilm Association verzichtet in diesem Jahr in Cannes auf die traditionelle Swiss Party. Stattdessen werden 10'000 Franken an die Ukraine gespendet. Wie ist diese Idee bei den Mitgliedern und allgemein angekommen?
Levente Paal:
«Die Idee mit der Spende kam mir wegen der internationalen Zusammenarbeit beim CFP-E. Der gesamte Vorstand war sofort damit einverstanden und die Idee ist auch an der Generalversammlung im März bei den Swissfilm-Mitgliedern gut angekommen. Bis heute sind durch diese eigenständige Aktion des CFP-E über 500'000 Franken für die Ukraine zusammengekommen.»