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Montag
18.03.2013

Medien / Publizistik

Filippo Leutenegger hat als Verleger und Verwaltungsratspräsident der Basler Zeitung Medien sein Büro im Medienhaus definitiv geräumt. Es sei von Rolf Bollmann, seit September der Chef des Unternehmens, bezogen worden. Leuteneggers persönliche Mitarbeiterin, die unlängst angestellt worden war, hat die Firma verlassen, berichtet die «NZZ am Sonntag».

Leutenegger führte als Verleger die Basler Zeitung Medien bis anhin auch operativ - und kam deshalb Roland Steffen, dem vormaligen Chef, ins Gehege. Leutenegger hat intern schon vor Wochen von einem Rausschmiss gesprochen, wie dem Klein Report zu Ohren gekommen ist. Nun nimmt Leutenegger keine operativen Aufgaben mehr wahr.

Ein Sprecher meinte: «Mit dem Antritt von Rolf Bollmann als CEO der Basler Zeitung Medien waren die Voraussetzungen geschaffen, das Medienunternehmen erfolgreich zu restrukturieren. Deshalb war es Filippo Leutenegger möglich, seinen zeitlichen Einsatz wie geplant zu reduzieren und auf ein Mass zurückzufahren, das dem eines Verwaltungsratspräsidenten entspricht.»

Leutenegger habe allerdings nie öffentlich erklärt, dass er sein Pensum verringern wolle, schreibt die «NZZ am Sonntag» weiter. Nach der Verpflichtung Bollmanns sagte er über den neuen Chef: «Er wird am selben Ort arbeiten wie ich, an der Hochbergerstrasse.» Das war nur für wenige Wochen der Fall. Jetzt sagt Leutenegger: «Ich bin sehr froh, dass Bollmann das operative Geschäft der Basler Zeitung Medien übernommen hat, dazu gehört auch das Büro.»

Aus dem Basler Medienhaus sei zu hören, dass sich der mit einem grosszügigen Vertrag ausgestattete Bollmann mit Christoph Blocher abspreche und Leutenegger dabei nur noch wenig einbezogen werde. Ein Kadermitarbeiter sagt, Leutenegger habe in den Augen Blochers zwar die richtige Gesinnung, aber er gehe nicht so strukturiert ans Werk, wie es sich Blocher vorstelle. Möglicherweise verhält sich Filippo Leutenegger auch nicht ganz so devot zu Blocher, jedenfalls nicht so, wie es Bollmann tut. Leutenegger werde fortan vor allem gegen aussen auftreten, weil er gut repräsentieren könne.

Bei einem Auftritt vor der Redaktion bezeichnete Bollmann Blocher als «Eigentümer» des Medienunternehmens. Bisher war nur bekannt, dass Blocher für die Sanierungskosten der Druckerei aufkommt, die Pensionskasse stützt und die Gebäude des Unternehmens kauft.