Die Schweiz hinkt bei der Entbündelung der letzten Meile in der Telekommunikation vielen EU-Ländern hinterher. Die Marktöffnung ist aber laut Fulvio Caccia, Präsident der Eidgenössischen Kommunikationskommission (Comcom), für die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Schweiz wichtig. Zentral sei dabei die Liberalisierung der letzten Meile für Daten- und Breitbanddienste wie etwa für schnelle Internetverbindungen, die in der Schweiz ins Stocken geraten sei. Die Swisscom habe die Breitbandentwicklung lange aufgehalten, «auch um ihr rentables ISDN-Angebot nicht zu kannibalisieren», sagte Caccia. Zwar werde auch von Swisscom-Konkurrenten wie Sunrise das Highspeed-Internet (ADSL) angeboten, die Swisscom trete jedoch als Grossist auf und bestimme den Preis. Die Mitbewerber könnten daher weder den Lieferanten noch die Technologie wählen. Es sei entscheidend, dass der Regulator seine Aufgabe erfüllen könne und über geeignete Instrumente verfüge. Die Comcom könne in zentralen Bereichen aber nicht selbst aktiv werden. Zudem gehe mit juristischen Streitereien wertvolle Zeit und enorm viel Geld verloren. Caccia plädiere daher für eine Comcom, die nicht immer nur reagieren könne, sondern aktiv agiere, damit die Liberalisierung sich schneller durchsetze. Mehr zum Streit um die letzte Meile: Bundesrat gibt «letzte Meile» frei und Zwei Klagen von Sunrise gegen Swisscom
Donnerstag
02.05.2002